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@ -1,17 +1,22 @@
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\cleardoublepage
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\chapter{Entwicklung des Transimpedanzverstärkers}
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\chapter{Entwicklung eines Transimpedanzverstärkers
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für die Ionenmobilitätsspektrometrie}
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In diesem Kapitel wird auf die Auslegung eines spezifischen TIV-Schaltkreises eingegangen.
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Es werden die zu erreichenden Zielparameter des Verstärkers festgelegt und erläutert.
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Hiernach werden verschiedene Bauteile zur Auswahl gezogen, wobei die limitierenden parasitären Effekte dieser dargestellt werden.
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Eine Auswahl der Bauteile wird mit Hinsicht auf die Zielparameter des Designs durchgeführt.
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Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Auslegung eines spezifischen
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TIV-Schaltkreises für die Ionenmobilitätsspektrometrie.
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Zuerst erfolgt die Festlegung der zu erreichenden
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Zielparameter des Verstärkers. Anschließend werden verschiedene
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Bauteile untersucht und zur Auswahl gezogen,
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wobei die limitierenden parasitären Effekte dieser dargestellt werden.
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Eine Auswahl der Bauteile wird mit Hinsicht auf die Zielparameter
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des Designs durchgeführt.
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\section{Zielparameter}
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\label{chap:tia_design_goals}
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Wie in Abschnitt \ref{chap:tia_in_ims} dargestellt, ist die Aufgabe eines TIVs im IMS,
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die Stromflüsse der Ionenpakete auf eine messbare Spannung zu verstärken. Hierbei soll der TIV die Form eines solchen
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Paketes möglichst akkurat darstellen.
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Paketes möglichst akkurat abbilden.
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Für das in dieser Arbeit ausgewählte IMS-Verfahren ist bereits die Größe der Ionen-Pakete bekannt.
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Der Verstärker wird so ausgelegt, dass er
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@ -40,11 +45,13 @@ befindet sich im Bereich von circa $\SI{1}{\nano\ampere}$.
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Der Ausgang des TIV wird einen Analog-Digital-Wandler (im folgenden ADC) antreiben. Diese Bauteile wandeln ein
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Spannungssignal in ein digitales Signal um, welches vom Rest des Systems ausgewertet werden kann. Der im Ziel-IMS ausgewählte ADC,
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der {\em LTC2274}, hat einen
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differentiellen Eingangsbereich von $\pm\SI{2.25}{\volt}$.
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differentiellen Eingangsbereich von $\pm\SI{2.25}{\volt}$ \cite{DatasheetLTC2274}.
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Bei gewünschtem nominalem Eingangsbereich von $\SI{1}{\nano\ampere}$
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und maximaler Ausgangsspannung von $\pm\SI{2}{\volt}$ ist eine Verstärkung
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von $\SI{1}{\giga\ohm}$ sinnvoll, um den ADC nicht zu saturieren.
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und maximaler Ausgangsspannung von $\pm\SI{2.25}{\volt}$ wird eine
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Ausgangsspannung von $\SI{1}{\volt}$ bei $\SI{1}{\nano\ampere}$
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gewählt. Hierdurch wird sicher gestellt,
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dass der ADC nicht saturiert und alle Peaks korrekt abgebildet werden können.
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Somit kann die Gesamtverstärkung des TIVs festgelegt werden als:
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\begin{equation*}
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@ -85,17 +92,27 @@ Verstärkung des TIV nimmt proportional zur Widerstandsgröße zu.
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Das Spannungsrauschen über dem Widerstand kann
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nach Ersatzschaltbild \ref{fig:example_r_noise}
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in einen äquivalenten Strom durch den Widerstand umgerechnet
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werden, welcher in den Eingang des TIVs fließt. Dieser kann
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wie folgt berechnet werden:
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werden, welcher in den Eingang des TIVs fließt.
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Dies kann durch Umstellung von Gleichung \ref{eqn:thermal_voltage_noise}
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zusammen mit dem Ohm'schen Gesetzt erreicht werden.
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Hierbei ist $I_\mathrm{n,rms}$ das Stromrauschen,
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$V_\mathrm{n,rms}$ das Spannungsrauschen, $k_B$ die
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Boltzmann-Konstante, $T$ die Temperatur des widerstandes
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und $\Delta f$ die betrachtete Bandbreite.
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\begin{eqnarray}
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I_\mathrm{n,rms} & = & \frac{V_\mathrm{n,rms}}{R} \\
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I_\mathrm{n,rms} & = & \frac{U_\mathrm{n,rms}}{R} \\
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I_\mathrm{n,rms} & = & \frac{\sqrt{4k_BTR\Delta f}}{R} \\
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I_\mathrm{n,rms} & = & \sqrt{\frac{4k_BT\Delta f}{R}}\label{eqn:thermal_current_noise}
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\end{eqnarray}
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Laut Gleichung \ref{eqn:thermal_current_noise} ist somit ein {\em größerer} Widerstand von Vorteil,
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um den Einfluss des thermalen Rauschens zu minimieren. Für das Design soll somit eine Maximierung des
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Eine beispielhafte Rechnung mit einem $\SI{100}{\mega\ohm}$ Widerstand
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bei Raumtemperatur ($\SI{25}{\celsius}$) und $\SI{30}{\kilo\hertz}$
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Bandbreite ergibt ein Rauschen von $\SI{2.22}{\pico\ampere}$.
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Laut Gleichung \ref{eqn:thermal_current_noise} ist ein {\em größerer} Widerstand von Vorteil,
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um den Einfluss des thermalen Rauschens zu minimieren.
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Für das Design soll somit eine Maximierung des
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gesamten Rückkoppelwiderstandes angestrebt werden.
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\subsubsection{Parasitäre Rückkopplungskapazität}
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@ -107,12 +124,13 @@ Alle Bauteile besitzen parasitäre Kapazitäten,
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wie in Kapitel \ref{chap:basics_parasitics}
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beschrieben wurde.
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Abbildung \ref{fig:example_r_cp} auf Seite \pageref{fig:example_r_cp} zeigt, dass diese Kapazität
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an hochohmigen Widerständen schon bei geringeren Frequenzen einen Einfluss auf die Bandbreite haben kann.
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an hochohmigen Widerständen schon bei geringeren Frequenzen einen Einfluss auf die Bandbreite hat.
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Im Falle des Rückkoppelwiderstandes sorgt die Verringerung der Impedanz für eine Verringerung
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der Verstärkung des OpAmp und somit für eine reduzierte Bandbreite des gesamten Verstärkers. Diese Einschränkung
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darf nicht unter die in Kapitel \ref{chap:tia_design_goals} festgelegte Zielbandbreite fallen.
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Um die Ursprünge, Grenzwerte und eventuelle Mitigationen dieser Kapazität besser zu verstehen, wird genauer auf
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Um die Ursprünge, Grenzwerte und mögliche Kompensationsmöglichkeiten
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dieser Kapazität besser zu verstehen, wird genauer auf
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diese eingegangen.
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Hierfür wird eine Simulation in dem Programm ``CST Studio Suite 2021'' eingerichtet. Dieses Programm erlaubt die Simulation
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verschiedener elektrostatischer und dynamischer Modelle, um zum Beispiel die kapazitive Kopplung einer Schaltung untersuchen zu können.
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@ -120,7 +138,8 @@ verschiedener elektrostatischer und dynamischer Modelle, um zum Beispiel die kap
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Als erster Ansatz wird von einem Dickfilm-Widerstand im Gehäuseformat ``1206'' ausgegangen.
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Diese Größe bietet eine angemessene Auswahl von Widerstandswerten in der Größenordnung eines TIV-Rückkoppelwiderstandes an
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und ist leicht erhältlich. Somit ist dies ein guter Kanditat für den im späteren Design verwendeten Widerstand.
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Diese Art von Widerstand besteht aus einem Keramik-Kern mit zwei metallisierten Anschlüssen an den Enden und einem Kohle-Film, welcher
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Diese Art von Widerstand besteht aus einem Keramik-Kern mit zwei metallisierten Anschlüssen an den Enden und einem
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resistiven Film, often Kohle, welcher
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den eigentlichen elektrischen Widerstand bildet.
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Das in CST erstellte Modell hierfür ist in Abbildung \ref{fig:cst_model_1206} dargestellt.
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@ -149,9 +168,10 @@ auf \cite{VishayRFreq} bezogen.
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\end{figure}
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Mithilfe dieser Modelle werden die kapazitiven Kopplungen bestimmt.
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Hierfür wird der ``Electrostatic Solver'' genutzt, welcher die elektrischen Felder im statischen Zustand,
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Hierfür wird der ``Electrostatic Solver'' von CST genutzt,
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welcher die elektrischen Felder im statischen Zustand,
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sowie die kapazitive Kopplung von Potentialflächen berechnet. Die Widerstände werden hierbei auf einer Grundfläche aus FR4 platziert.
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Dies entspricht dem Platinenmaterial einer reellen Platine, welches durch sein Dielektrikum auch Einfluss auf die Kapazitäten hat.
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Dies entspricht dem Platinenmaterial einer realen Platine, welches durch sein Dielektrikum auch Einfluss auf die Kapazitäten hat.
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Der Flipchip-Widerstand wird hierbei mit den Kontakten nach unten zeigend simuliert. Bei dem Standard-1206 Gehäuse
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werden zwei Anbringungsmöglichkeiten (Widerstandsbelag nach oben und nach unten) getestet.
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Die exakte Konfiguration der Simulation ist in Abbildung \ref{fig:cst_r_sim_setup} dargestellt.
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@ -172,7 +192,7 @@ Hierbei wird $\pm\SI{0.5}{\volt}$ gewählt, um ein Gesamtpotential von $\SI{1}{\
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die Auswahl der Potentialwerte auf die von CST berechnete Kapazität keinen Einfluss nimmt und lediglich zur
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Visualisierung dient.
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Die Ergebnisste sind in Tabelle \ref{table:para_r_cf} dargestellt. Deutlich zu erkennen ist eine
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Die Ergebnisse sind in Tabelle \ref{table:para_r_cf} dargestellt. Deutlich zu erkennen ist eine
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Verringerung der parasitären Kapazität bei der Flipchip-Technologie. Die Anbringung des Standard-1206
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Widerstandes hat nur eine kleine Auswirkung auf die Kapazität, wobei die normale Anbringung (Film obig)
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etwas besser scheint. Zusätzlich wurde die Kapazität in das Vakuum bzw. Erde berechnet.
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@ -185,7 +205,7 @@ der Eingangskapazität bei. Zudem scheint es keine großen Unterschiede bei der
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\caption{\label{table:para_r_cf}Ergebnisse der Kapazitätsberechnung}
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\begin{tabular}{ |l|r|r| }
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\hline
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Typ & Parallelkapazität & Erdkapazität \\
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Typ & Parallelkapazität $C_\mathrm{p}$ & Streukapazität $C_\mathrm{g}$ \\
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\hline
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1206, Film obig & $\SI{46.81}{\femto\farad}$ & $\SI{89.95}{\femto\farad}$ \\
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1206, Film unten & $\SI{46.93}{\femto\farad}$ & $\SI{90.17}{\femto\farad}$ \\
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@ -196,7 +216,10 @@ der Eingangskapazität bei. Zudem scheint es keine großen Unterschiede bei der
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Mithilfe der ersten Kapazitätswerte und der in Kapitel \ref{chap:tia_design_goals} bestimmten Bandbreite
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lässt sich nun ein oberer Grenzwert des Rückkoppelwiderstandes berechnen.
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Dies ergibt sich aus der Gleichung der Grenzfrequenz eines RC-Filters, beschrieben in Gleichung \ref{eqn:max_rf}.
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Dies ergibt sich aus der Gleichung der Grenzfrequenz eines RC-Filters,
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beschrieben in Gleichung \ref{eqn:max_rf}. Hierbei ist $f$ die
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zu erreichende Grenzfrequenz, $R_f$ der Ohm'sche Widerstand, und
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$C_f$ die parasitäre Parallelkapazität.
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Die berechneten Grenzwerte der Widerstände sind in Tabelle \ref{table:para_r_max} dargestellt.
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\begin{eqnarray}
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@ -221,16 +244,22 @@ Die berechneten Grenzwerte der Widerstände sind in Tabelle \ref{table:para_r_ma
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\end{table}
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Für den gesamten TIV ist nach Kapitel \ref{chap:tia_design_goals} eine Gesamtverstärkung
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von ca. $\SI{1}{\giga\ohm}$ gewünscht und entsprechend des vorherigen Kapitels ist ein möglichst großer
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von circa $\SI{1}{\giga\ohm}$ angestrebt und entsprechend des vorherigen Kapitels ist ein möglichst großer
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Rückkoppelwiderstand vorteilhaft. Somit wird nun mithilfe der Simulationen nach der Quelle
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dieser Kapazität und nach Möglichkeiten zur Verringerung dieser (und somit Steigerung der Widerstandsgrenze) gesucht.
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Abbildungen \ref{fig:cst_r_potentials} und \ref{fig:cst_r_ds} zeigen die Ergebnisse der Feldsimulationen
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auf. Vor allem die Darstellung des D-Feldes gibt Hinweise auf die Positionen der parasitären Kapazitäten,
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da sich die auf einer leitenden Fläche befindende Ladung wie folgt berechnen lässt:\todo{Quote Maxwell?}
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auf. Hierbei ist die Feldstärke des betrachteten Feldes entlang einer Schnittfläche
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aufgezeichnet. Das Potentialfeld lässt auf die Verteilung des
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Spannungsverlaufes schließen, während das
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D-Feldes Hinweise auf die Positionen der parasitären Kapazitäten gibt.
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Dies ist möglich, da sich durch Integration des D-Feldes die Ladungsverteilung
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auf leitenden Flächen berechnen lässt, wie in Gleichung
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\ref{eqn:integral_d} angegeben ist.
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\todo{Quote Maxwell?}
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\begin{equation}
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\iint \mathbf{D} \cdot dS = \iiint \rho_f dV\label{eqn:integral_d}
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\iint \vec{D} \cdot d\vec{A} = \iiint \rho_f dV\label{eqn:integral_d}
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\end{equation}
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Die Quellen des D-Feldes geben so Hinweise auf die Ladungsverteilung
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@ -267,8 +296,9 @@ welche Elemente der Simulation zur Kapazität beitragen.
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\caption[Potentialfelder der elektrostatischen Simulation
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der Widerstände, verschiedene Ansichten]{
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\label{fig:cst_r_potentials}Potentialfelder der elektrostatischen Simulation
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der Widerstände, verschiedene Ansichten. Deutlich zu erkennen
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\label{fig:cst_r_potentials}Potentialfelder der elektrostatischen Simulation
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der Widerstände, verschiedene Ansichten, gleiche Farbskala für alle Ansichten.
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Deutlich zu erkennen
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ist die gleichmäßige Verteilung des Potentialfeldes um die Anschlüsse der
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Widerstände herum.}
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\end{figure}
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@ -302,8 +332,10 @@ welche Elemente der Simulation zur Kapazität beitragen.
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\subcaption{\label{fig:cst_d_flipchip}Schnittfläche des D-Feldes in der Mitte des Flipchip}
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\end{subfigure}\hspace{0.15\linewidth}
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\caption[D-Felder der Widerstandssimulationen]{\label{fig:cst_r_ds}
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D-Feldstärken der elektrostatischen Simulation in verschiedenen Ansichten.
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\caption[D-Felder der Widerstandssimulationen]{
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\label{fig:cst_r_ds}
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D-Feldstärken der elektrostatischen Simulation in verschiedenen Ansichten,
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gleiche Farbskala für alle Ansichten.
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Die D-Felder geben Aufschlüsse über die Ladungsverteilung, und
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somit die Verteilung der Kapazitäten. Deutlich zu erkennen ist die
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Konzentration der Felder um die Kontaktflächen der Widerstände herum.}
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@ -355,11 +387,11 @@ Die entsprechenden Ergebnisse der Integration sind in Tabelle \ref{table:d_field
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\end{table}
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Hierbei muss angemerkt werden, dass die Simulation auch die Kapazität in das Vakuum simuliert.
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Die somit berechneten Ladungen entsprechen nicht nur der Parallel-, sondern auch der Erdkapazität.
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Die somit berechneten Ladungen entsprechen nicht nur der Parallel-, sondern auch der Streukapazität.
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Dies erklärt die leichten Diskrepanzen der berechneten Kapazität und der berechneten Feldstärken.
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Aus diesem Grund können die berechneten Feldstärken nur als Richtlinie für die Verteilung der Felder genutzt werden.
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Zu sehen ist, dass sich ein erheblicher Anteil des Feldes, circa 50\%, durch das Material des PCBs bewegt. Dies
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Zu sehen ist, dass sich ein erheblicher Anteil des Feldes,circa 50\%, durch das Material des PCBs bewegt. Dies
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trifft auf sowohl den Standard-Widerstand als auch den Flipchip zu.
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\FloatBarrier
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@ -367,7 +399,7 @@ trifft auf sowohl den Standard-Widerstand als auch den Flipchip zu.
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\subsubsection{Mitigation der Parallelkapazität}
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\label{chap:r_para_mitigations}
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Um den parasitären Kapazitäten entgegen zu wirken soll nun erprobt werden,
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Um den parasitären Kapazitäten entgegen zu wirken soll nun untersucht werden,
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ob durch eine bestimmte Platzierung von Elektroden im PCB-Material
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die Parallelkapazität verringert werden kann.
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Durch korrekte Platzierung eines sog. Guard Rings bzw.
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@ -377,7 +409,9 @@ werden, wodurch das PCB-Material selbst eine kleinere Teilhabe an der
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parasitären Kapazität des Widerstandes haben sollte \cite{SierraReduceCapacitances}\cite{Yang:21}.
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Ein erster Versuch hierfür wird aus zwei symmetrischen Elektroden aufgebaut, welche unterhalb der Kontakte der
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Widerstände aufgebaut werden und auf dasselbe Potential wie die entsprechenden Kontakte gelegt werden.
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Widerstände aufgebaut werden.
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Ein separater Widerstandsteiler treibt diese Elektroden auf dasselbe Potential wie die entsprechenden Kontakte,
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um eine zusätzliche Last auf den hochohmigen Widerstand zu vermeiden.
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Abbildung \ref{fig:r_symmetric_shielding} zeigt den Aufbau der im folgenden verwendeten Abschirmungselektroden und
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deren Potentiale.
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@ -392,14 +426,17 @@ deren Potentiale.
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\includegraphics[clip,trim={0 0 0.4cm 0},width=0.9\linewidth]{entwicklung/cst_estatic_shld/shielding_potential.png}
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\caption{\label{fig:r_symmetric_shielding_potential}Potentialfeld der Schirmungselektroden}
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\end{subfigure}
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\caption[Schnittbild durch die CST-Simulation der Abschirmungselektroden]{\label{fig:r_symmetric_shielding}Schnittbild
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||||
durch das Simulatiosmodell mit eingebauten Abschirmungselektroden.
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\caption[Schnittbild durch die CST-Simulation der Abschirmungselektroden]{
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\label{fig:r_symmetric_shielding}
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Schnittbild
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||||
durch das Simulatiosmodell in CST, mit eingebauten Abschirmungselektroden.
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||||
Deutlich zu erkennen ist die Umverteilung des Potentialfeldes, welches
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durch die Abschirmungselektroden verursacht wird.}
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||||
\end{figure}
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||||
Da es bei diesem Aufbau vier Potentiale gibt, sind auch entsprechend mehr Kapazitäten zu beachten.
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Abbidlung \ref{fig:r_shielding_capacitances} zeigt alle Kapazitäten, welche von einem Kontakt sichtbar sind.
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Abbidlung \ref{fig:r_shielding_capacitances} zeigt die in der Simulation
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betrachteten Kapazitäten, welche an einem der Widerstandskontakte anliegen.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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@ -417,12 +454,16 @@ Schirmungselektroden entstehen. Durch den hier verwendeten Aufbau sind diese Kap
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und werden im Folgenden als $C_\mathrm{r,sp}$ bezeichnet.
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Die Kapazitäten $C_\mathrm{sa,ra}$ und $C_\mathrm{sb,rb}$ sind nicht
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relevant für die Bandbreite, da die Schirmelektrode auf das Potential des anliegenden Widerstandes getrieben wird, können
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||||
jedoch z.~B. die Eingangskapazität erhöhen. Sie werden im Folgenden als $C_\mathrm{r,s}$ bezeichnet.
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||||
Ebenso ist die Kapazität zwischen den Schirmelektroden nicht relevant, da diese separat getrieben werden und nicht hochohmig sind.
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||||
jedoch z.~B. die Eingangskapazität erhöhen. Diese werden im Folgenden als $C_\mathrm{r,s}$ bezeichnet.
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||||
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||||
Die Kapazität zwischen den Schirmelektroden beeinflusst nicht den hochohmigen Widerstand selbst,
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da diese wie bereits beschrieben separat und niederohming mit Spannung versorgt werden.
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Parasitäre Kapazitäten beeinflussen somit die Spannungen an den Schirmelektroden vernachlässigbar.
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||||
Tabelle \ref{table:shielding_capacitances} zeigt, dass die nun berechneten gesamten
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Parallelkapazitäten ($C_\mathrm{r,p} + C_\mathrm{r,sp}$) wesentlich
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geringer sind als diejenigen ohne Abschirmung. Dies wird ebenfalls durch eine erneute Ladungsberechnung
|
||||
Parallelkapazitäten ($C_\mathrm{r,p} + C_\mathrm{r,sp} = C_\mathrm{p}$) wesentlich
|
||||
geringer sind als diejenigen ohne Abschirmung (Vergleich $C_\mathrm{p}$ in Tabelle \ref{table:shielding_capacitances}
|
||||
mit Tabelle \ref{table:para_r_cf}). Dies wird ebenfalls durch eine erneute Ladungsberechnung
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mit der in Abbildung \ref{fig:d_field_probe_all} aufgezeigten Integrationsflächen bestätigt, dessen Ergebnisse in
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Tabelle \ref{table:shielding_charges} dargestellt sind.
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Sowohl die vom Kern als auch die im PCB Verursachten Ladungen wurden verringert, was darauf schließen
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@ -433,12 +474,12 @@ Abbildung \ref{fig:shielding_d_field} zeigt die Schnittbilder der D-Felder mit A
|
|||
\begin{table}[hbp]
|
||||
\centering
|
||||
\caption{\label{table:shielding_capacitances}Parasitäre Kapazitäten mit Abschirmungselektroden}
|
||||
\begin{tabular}{ |c|c|c|c|c| }
|
||||
\begin{tabular}{ |c|c|c|c|c|c| }
|
||||
\hline
|
||||
Typ & $C_\mathrm{r,p}$ & $C_\mathrm{r,sp}$ & $C_\mathrm{r,s}$ & $C_\mathrm{r,g}$ \\
|
||||
Typ & $C_\mathrm{r,p}$ & $C_\mathrm{r,sp}$ & $C_\mathrm{r,s}$ & $C_\mathrm{r,g}$ & $C_\mathrm{p}$ \\
|
||||
\hline
|
||||
1206 & $\SI{5.64}{\femto\farad}$ & $\SI{28.16}{\femto\farad}$ & $\SI{194.25}{\femto\farad}$ & $\SI{17.71}{\femto\farad}$ \\
|
||||
Flipchip & $\SI{3.51}{\femto\farad}$ & $\SI{23.39}{\femto\farad}$ & $\SI{183.53}{\femto\farad}$ & $\SI{15.99}{\femto\farad}$ \\
|
||||
1206 & $\SI{5.64}{\femto\farad}$ & $\SI{28.16}{\femto\farad}$ & $\SI{194.25}{\femto\farad}$ & $\SI{17.71}{\femto\farad}$ & $\SI{33.8}{\femto\farad}$ \\
|
||||
Flipchip & $\SI{3.51}{\femto\farad}$ & $\SI{23.39}{\femto\farad}$ & $\SI{183.53}{\femto\farad}$ & $\SI{15.99}{\femto\farad}$ & $\SI{26.9}{\femto\farad}$ \\
|
||||
\hline
|
||||
\end{tabular}
|
||||
\end{table}
|
||||
|
@ -502,31 +543,43 @@ Da die berechneten Werte noch nicht der in Kapitel \ref{chap:tia_design_goals} f
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|||
Verstärkung entsprechen, werden zusätzlich noch andere Möglichkeiten zur Verringerung der
|
||||
Parallelkapazität hinzu gezogen.
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||||
Eine dieser Möglichkeiten ist die Nutzung mehrerer Widerstände in Reihenschaltung.
|
||||
Hierdurch wird der effektive Widerstand der Gesamtschaltung erhöht und die Parallelkapazität
|
||||
verringert, entsprechend:
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||||
Gleichungen \ref{eqn:r_series_calc} und \ref{eqn:c_series_calc} beschreiben, wie
|
||||
sich Gesamtwiderstand und -Kapazität bei Serienschaltung verhalten.
|
||||
|
||||
\begin{eqnarray}
|
||||
R_\mathrm{tot} & = & \sum_{i=1}^{n}{R_i} \\
|
||||
C_\mathrm{tot} & = & \left(\sum_{i=1}^{n}{\frac{1}{C_i}} \right)^{-1}
|
||||
R_\mathrm{tot} & = & \sum_{i=1}^{n}{R_i} \label{eqn:r_series_calc}\\
|
||||
C_\mathrm{tot} & = & \left(\sum_{i=1}^{n}{\frac{1}{C_i}} \right)^{-1}\label{eqn:c_series_calc}
|
||||
\end{eqnarray}
|
||||
|
||||
Und mit einer Vereinfachung, dass alle Widerstände gleich gewählt sind, ergibt sich:
|
||||
Mit der in Kapitel \ref{chap:r_para_calculations} genutzten Formel zur Berechnung
|
||||
der Grenzfrequenz der RC-Schaltung kann nun die Grenzfrequenz der Serienschaltung
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mehrerer Widerstände berechnet werden.
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Hierfür werden $R_\mathrm{tot}$ und
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$C_\mathrm{tot}$ in Gleichung \ref{eqn:rc_frequency} eingesetzt. Zusätzlich wird
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vereinfacht davon ausgegangen, dass alle Widerstände gleich gewählt sind, wodurch
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sich der totale Widerstand und die Kapazität entsprechend Gleichungen
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\ref{eqn:series_r_rc_rsum} und \ref{eqn:series_r_rc_csum} berechnen lassen.
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||||
Gleichung \ref{eqn:r_series_frequency} beschreibt die Grenzfrequenz
|
||||
der Reihenschaltung der Widerstände.
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||||
Aus Gleichung \ref{eqn:r_series_frequency} lässt sich erschließen, dass die Grenzfrequenz
|
||||
der Gesamtschaltung der Grenzfrequenz eines einzelnen Widerstandes entspricht.
|
||||
Dies bedeutet, dass bei Auswahl eines geeigneten Einzelwiderstandes eine beliebig hohe
|
||||
Gesamtimpedanz bei gleicher Bandbreite erreichbar ist.
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\begin{eqnarray}
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||||
R_\mathrm{tot} & = & R\cdot n \\
|
||||
C_\mathrm{tot} & = & \frac{C}{n} \\
|
||||
R_\mathrm{tot} & = & R\cdot n \label{eqn:series_r_rc_rsum}\\
|
||||
C_\mathrm{tot} & = & \frac{C}{n} \label{eqn:series_r_rc_csum}\\
|
||||
f_\mathrm{c,tot} & = & 2\pi\cdot \left(R_\mathrm{tot}\cdot C_{tot}\right)^{-1} \\
|
||||
f_\mathrm{c,tot} & = & 2\pi\cdot \left(Rn \cdot \frac{C}{n}\right)^{-1} \\
|
||||
f_\mathrm{c,tot} & = & 2\pi\cdot \left(R\cdot C\right)^{-1}\label{eqn:r_series_frequency}
|
||||
\end{eqnarray}
|
||||
|
||||
Aus Gleichung \ref{eqn:r_series_frequency} lässt sich erschließen, dass die Grenzfrequenz
|
||||
der Gesamtschaltung der Grenzfrequenz eines einzelnen Widerstandes entspricht.
|
||||
Dies bedeutet, dass bei Auswahl eines geeigneten Einzelwiderstandes eine beliebig hohe
|
||||
Gesamtimpedanz bei gleicher Bandbreite kreiert werden kann.
|
||||
|
||||
Zu beachten ist jedoch, dass die einzelnen Zweige dieser Widerstandsschaltung
|
||||
hochimpedante und somit empfindliche Potentiale darstellen.
|
||||
Parasitäre Kapazitäten z.B. zu Erde, wie diejenigen in Tabelle \ref{table:shielding_capacitances} dargestellt,
|
||||
Parasitäre Kapazitäten wie z.~B. Streukapazitäten,
|
||||
wie diejenigen in Tabelle \ref{table:shielding_capacitances} dargestellt,
|
||||
können an diesen Potentialen ebenfalls die Bandbreite beeinflussen.
|
||||
Mithilfe einer weiteren Simulation wird der Einfluss der Kapazitäten zu Erde untersucht.
|
||||
Abbildung \ref{fig:r_series_para_sim} zeigt die verwendete Schaltung auf; die Ergebnisse dieser sind
|
||||
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@ -544,9 +597,9 @@ Kapazitäten zur Erde hin.
|
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\centering
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||||
\includegraphics[scale=0.8]{datavis/Parasitics/Rf_series_noshield.png}
|
||||
\caption[Ergebnisse der Simulation des
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||||
Einflusses der parasitären Erdkapazität]{\label{fig:r_series_para_results}Ergebnisse der Simulation des
|
||||
Einflusses der parasitären Erdkapazität. Zu erkennen ist die starke Überhöhung der
|
||||
Übertragungsfunktion des TIVs, verursacht durch eine zu hohe Erdkapazität im
|
||||
Einflusses der parasitären Streukapazität]{\label{fig:r_series_para_results}Ergebnisse der Simulation des
|
||||
Einflusses der parasitären Streukapazität. Zu erkennen ist die starke Überhöhung der
|
||||
Übertragungsfunktion des TIVs, verursacht durch eine zu hohe Streukapazität im
|
||||
Rückkoppelpfad.}
|
||||
\end{figure}
|
||||
|
||||
|
@ -562,7 +615,7 @@ Werden diese Elektroden über einen Widerstandsteiler auf die gleichen Potential
|
|||
Widerstandszweige gelegt, so fließt kein Strom durch die parasitären Kapazitäten zur Abschirmung und
|
||||
die Bandbreite wird nicht angehoben.
|
||||
Dies wird über eine weitere Simulation (Abbildung \ref{fig:r_series_para_comp_sim}) bestätigt.
|
||||
Abbildung \ref{fig:r_series_para_comp_results} zeigt die berechneten Bandbreiten bei variierter
|
||||
Abbildung \ref{fig:r_series_para_comp_results} zeigt die simulierten Bandbreiten bei variierter
|
||||
Kapazität auf. Deutlich zu erkennen ist eine wesentlich flachere Bandbreite bei größerer
|
||||
Abschirmkapazität und eine Verminderung bis hin zur kompletten Vermeidung einer Überhöhung.
|
||||
Es ist zu vermuten dass eine zu hohe Abschirmkapazität auch Rauschen in die Schaltung mit
|
||||
|
@ -585,8 +638,8 @@ einer realen Schaltung nicht einfach zu simulieren sind.
|
|||
\caption[Ergebnisse der Simulation
|
||||
zur Analyse der Auswirkungen der Abschirmkapazitäten]{
|
||||
\label{fig:r_series_para_comp_results}Ergebnisse der Simulation
|
||||
zur Analyse der Auswirkungen der Abschirmkapazitäten. Zu erkennnen
|
||||
ist, dass eine zu kleine Abschirmung der Erdkapazität nicht entgegen wirken
|
||||
zur Analyse der Auswirkungen der Abschirmkapazitäten. Zu erkennen
|
||||
ist, dass eine zu kleine Abschirmung der Streukapazität nicht entgegen wirken
|
||||
kann. Eine höhere Abschirmkapazität scheint die Bandbreite stabiler zu halten.}
|
||||
\end{figure}
|
||||
|
||||
|
@ -596,9 +649,10 @@ einer realen Schaltung nicht einfach zu simulieren sind.
|
|||
\subsection{Effekte des OpAmp}
|
||||
\label{chap:effects_opamp}
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||||
Dieser Abschnitt geht nun genauer auf die Effekte des OpAmp ein.
|
||||
Dieser Abschnitt befasst sich nun mit den Effekte des OpAmp.
|
||||
Als zentrales aktives Bauteil besitzt der OpAmp einen maßgeblichen Einfluss auf die Schaltung
|
||||
und eine korrekte Auswahl ist notwendig um die festgelegten Zielparameter erreichen zu können.
|
||||
und eine korrekte Auswahl ist notwendig um die in Kapitel
|
||||
\ref{chap:tia_design_goals} festgelegten Zielparameter zu erreichen.
|
||||
Dieser Auswahlprozess wird hier dargelegt.
|
||||
|
||||
\subsubsection{Limitierungen der Verstärkung}
|
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@ -614,12 +668,12 @@ mithilfe einer Simulation in der Software ``LTSpice'' berechnet, welche
|
|||
den Aufbau und die Simulation von elektrischen Schaltungen ermöglicht.
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||||
Abbildung \ref{fig:opamp_gbwp_circuit} zeigt den in LTSpice erstellten Schaltkreis.
|
||||
Hierbei werden optimistische Werte für parasitäre Eigenschaften verwendet.
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||||
Diese dürfen nicht vernachlässigt werden, da sie ebenfalls auf die Übertragungsfunktion des OpAmp
|
||||
Einfluss nehmen können, die optimistische Wahl gibt jedoch genug Freiraum für varianzen im
|
||||
späteren aufgebauten Schaltkreis.
|
||||
Ein Rückkoppelwiderstand von $\SI{1}{\giga\ohm}$ wird als realistischer Zielwert der Gesamtverstärkung
|
||||
der Schaltung gewählt.
|
||||
Hierbei werden optimistischere Werte für parasitäre Effekte wie
|
||||
die Rückkoppelkapazitäten gewählt, welche
|
||||
nicht vom OpAmp verursacht werden. Hierdurch ist sichergestellt dass die parasitären
|
||||
Effekte des OpAmp selbst in der Simulation dominierend sind.
|
||||
Ein Rückkoppelwiderstand von $\SI{1}{\giga\ohm}$ wird entsprechend
|
||||
des gewählten Zielwertes gewählt.
|
||||
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||||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
|
||||
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@ -640,7 +694,7 @@ der in Kapitel \ref{chap:r_para_calculations} berechneten Kapazitäten gesetzt.
|
|||
Gemessen wird die Ausgangsspannung des Verstärkers U1.
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||||
|
||||
In einem ersten Versuch wird die Eingangsfrequenz von $\SI{1}{\hertz}$
|
||||
bis $\SI{1}{\mega\hertz}$ varriiert und die Ausgangsamplitude vermessen.
|
||||
bis $\SI{1}{\mega\hertz}$ variiert und die Ausgangsamplitude vermessen.
|
||||
Verschiedene Kurven bei verändertem GBWP werden aufgezeichnet.
|
||||
Abbildung \ref{fig:opamp_gbwp_results} zeigt die Ergebnisse dieser Simulation auf.
|
||||
|
||||
|
@ -693,22 +747,6 @@ nach oben gezogen wird.
|
|||
\end{tabular}
|
||||
\end{table}
|
||||
|
||||
\FloatBarrier
|
||||
Deutlich zu erkennen ist die Limitierung der Bandbreite durch den OpAmp. Bei einem GBWP
|
||||
von $\SI{1}{\mega\hertz}$ ist die Bandbreite des Gesamtsystems auf circa
|
||||
$\SI{6}{\kilo\hertz}$ begrenzt, bei $\SI{100}{\mega\hertz}$ auf etwa
|
||||
$\SI{56}{\kilo\hertz}$.
|
||||
Ebenfalls zu erkennen ist einer Überhöhung der Transferfunktion in den Fällen, in welchen
|
||||
die Bandbreite durch den OpAmp limitiert wird. Diese Überhöhung lässt auf eine Resonanz schließen,
|
||||
welche somit die Stabilität des Systems beeinflusst.
|
||||
Eine solche Überhöhung muss vermieden werden, um Oszillationen sowie übermäßiges Rauschen zu vermeiden.
|
||||
Ab dem $\SI{1}{\giga\hertz}$ GBWP-OpAmp ist keine solche Überhöhung zu sehen,
|
||||
die Bandbreite ist hier überwiegend durch den Rückkoppelwiderstand begrenzt, und das System ist stabil.
|
||||
Die Reduktion der -3~dB-Bandbreite, welche in Tabelle \ref{table:opamp_gbwp_results} ab
|
||||
$\SI{316.22}{\mega\hertz}$ zu sehen ist, ist durch die Resonanz zu erklären.
|
||||
Diese zieht die Transferfunktion nach oben und verschärft den Abfall, wodurch die -3~dB-Frequenz
|
||||
nach oben gezogen wird.
|
||||
|
||||
Zur Erfassung der benötigten offenen Verstärkung des OpAmp wird die LTSpice Simulation aus
|
||||
Abbildung \ref{fig:opamp_gbwp_circuit} erneut genutzt. Nun wird jedoch nicht das GBWP des OpAmp
|
||||
variiert, sondern die offene Verstärkung. Abbildung \ref{fig:opamp_aol_sweep_2}
|
||||
|
@ -728,15 +766,13 @@ zeigt die Simulationsergebnisse auf.
|
|||
Wie beim GBWP
|
||||
ist hier ein starker Einfluss auf die Bandbreite zu erkennen, wenn die offene Verstärkung
|
||||
zu gering gewählt ist. So bricht die Bandbreite bereits ab einer Verstärkung von unter 10 000
|
||||
ein.
|
||||
Es ist jedoch keine Überhöhung oder Instabilität zu erkennen.
|
||||
Ungleich des GBWP ist so eine Begrenzung der Bandbreite durch eine zu kleine offene
|
||||
Verstärkung nicht detrimental für die Stabilität der Schaltung. Lediglich die Bandbreite
|
||||
selbst muss beachtet werden.
|
||||
ein, wobei keine Überhöhung oder Instabilität ersichtlich ist.
|
||||
Ungleich des GBWP ist eine solche Limitierung durch eine zu kleine offene
|
||||
Verstärkung nicht nachteilig für die Stabilität der Schaltung.
|
||||
|
||||
\FloatBarrier
|
||||
|
||||
Um sicher zu stellen dass die Stabilität der Schaltung auch bei variierenden parasitären Effekten gegeben ist,
|
||||
Um sicher zu stellen, dass die Stabilität der Schaltung auch bei variierenden parasitären Effekten gegeben ist,
|
||||
werden Simulationen mit variablem C1 und Cin (siehe Abbildung \ref{fig:opamp_gbwp_circuit}) durchgeführt.
|
||||
Die Ergebnisse hiervon sind in Abbildungen \ref{fig:opamp_gbwp_variation_result_1} und
|
||||
\ref{fig:opamp_gbwp_variation_result_2} dargestellt.
|
||||
|
@ -806,8 +842,9 @@ Hierfür werden zwei Möglichkeiten erprobt:
|
|||
stabil designt werden kann und alle Stufen außer die erste Stufe als reguläre
|
||||
Verstärker, nicht als TIV, ausgelegt werden können.
|
||||
|
||||
Nachteilhaft sind die akkumulierenden Fehler der OpAmps, welche mit jeder
|
||||
zusätzlichen Stufe anwachsen.
|
||||
Nachteilhaft ist, dass die Fehler der OpAmps, vor allem
|
||||
die Eingangs-Offset-Spannung, zusammen addiert werden, und
|
||||
somit die Präzision verringern.
|
||||
|
||||
\item[b)] \textbf{Eine Komposit-Schaltung von OpAmps:}
|
||||
Anstelle einzelne Stufen hintereinander zu schalten ist es ebenso möglich,
|
||||
|
@ -845,7 +882,7 @@ Die Arbeitsweise dieser Verschaltung ist wie folgt:
|
|||
TIV-Eingangsstrom und Masse generiert wird.
|
||||
|
||||
\item Die Ausgangsspannung von U1 wird durch OpAmp U2 weiter verstärkt.
|
||||
U2 besitzt hierbei eine feste Verstärkung, welche durch den Widerstandsteiler Rx/Rx
|
||||
U2 besitzt hierbei eine feste Verstärkung, welche durch den Widerstandsteiler R1/R2
|
||||
festgelegt wird.
|
||||
\item Der Ausgang von U2 wird über den Rückkoppelwiderstand an den TIV Ausgang angelegt.
|
||||
Hierdurch wird die Verstärkerschleife geschlossen.
|
||||
|
@ -926,8 +963,10 @@ Dieses Rauschen steigt somit sowohl mit größerer Eingangskapazität, als auch
|
|||
|
||||
Mithilfe einer LTSpice-Simulation wird dieses Rauschverhalten genauer charakterisiert.
|
||||
Hierbei wird die in Abbildung \ref{fig:opamp_vin_noise_schematic} dargestellte Schaltung verwendet.
|
||||
Als OpAmp wird dabei der LTC6268-10 gewählt. Dies ist ein kommerziell erhältlicher OpAmp mit
|
||||
genügend GBWP und kleinen Eingangsleckströmen, um als TIV nutzbar zu sein.
|
||||
Als OpAmp wird dabei der LTC6268-10 gewählt.
|
||||
Dieser OpAmp eignet sich durch sein hohes GBWP und geringe Leckströme gut
|
||||
für einen TIV, und wird aus diesem Grund als vorerste Auswahl eines beispielhaften
|
||||
OpAmps für die Simulationen genutzt.
|
||||
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||||
\begin{figure}[ht]
|
||||
\centering
|
||||
|
@ -951,7 +990,13 @@ und \ref{fig:opamp_vin_noise_cin} dargestellt.
|
|||
\caption[Rauschen in Abhängigkeit von $R_\mathrm{f}$]{
|
||||
\label{fig:opamp_vin_noise_rf}Rauschen in Abhängigkeit von $R_\mathrm{f}$.
|
||||
Zu erkennen ist die Abhängigkeit der gesamten Rauschamplitude
|
||||
vom Widerstand.}
|
||||
vom Widerstand. Die Form des Rauschens entsteht durch drei Effekte.
|
||||
Im unteren Frequenzbereich ist das Spannungsrausches des OpAmp der
|
||||
dominierende Effekt, welches bei steigender Frequenz abfällt.
|
||||
Das Plateu ist überwiegend durch das thermische Rauschen
|
||||
des Widerstandes bestimmt. Der Anstieg des Rauschens in höheren
|
||||
Frequenzen entsteht durch das Stromrauschen, welches
|
||||
proportional zur Frequenz wächst.}
|
||||
\end{figure}
|
||||
|
||||
\begin{figure}[ht]
|
||||
|
@ -961,7 +1006,7 @@ und \ref{fig:opamp_vin_noise_cin} dargestellt.
|
|||
|
||||
Deutlich zu erkennen ist eine starke Abhängigkeit des Rauschens von beiden Parametern.
|
||||
Die Eingangskapazität hat hierbei eine merkliche Auswirkung auf den frequenzabhängigen
|
||||
Teil des Rauschens, welcher ab ca. $\SI{100}{\hertz}$ bis $\SI{10}{\kilo\hertz}$
|
||||
Teil des Rauschens, welcher ab circa $\SI{100}{\hertz}$ bis $\SI{10}{\kilo\hertz}$
|
||||
anfängt zu dominieren.
|
||||
Bereits eine Kapazität von $\SI{10}{\pico\farad}$ erhöht das Rauschniveau merklich.
|
||||
Da die parasitäre Eingangskapazität stark vom physikalischen Schaltungsaufbau abhängig ist,
|
||||
|
|
|
@ -7,6 +7,9 @@ vorherigen Kapitel ermittelten parasitären Effekten und Kompensationsmöglichke
|
|||
konkrete Bauteile für die Konstruktion eines ersten TIV verglichen und ausgewählt. Hiernach
|
||||
wird die Schaltung des TIVs ausgelegt und dessen Funktionsweise erläutert.
|
||||
|
||||
Für das Schaltungsdesign wird hierbei das Programm {\em Altium Designer} genutzt,
|
||||
welches ein komerziell erhältliches Platinendesigntool ist.
|
||||
|
||||
\subsection{Auslegung des TIV}
|
||||
|
||||
\subsubsection{OpAmp Auswahl}
|
||||
|
@ -24,8 +27,9 @@ Zusammengefasst sind folgende Parameter von Bedeutung:
|
|||
Messung von Signalen im $\SI{1}{\nano\ampere}$-Bereich gewollt ist,
|
||||
sollte der Leckstrom höchstens wenige $\SI{}{\pico\ampere}$ betragen, um
|
||||
die Messung nicht zu beeinflussen.
|
||||
\item Hohes GBWP. Eine hohe Verstärkerbandbreite ist notwendig, um bei
|
||||
den hohen Verstärkungen des TIV stabil zu bleiben (siehe Kapitel \ref{chap:basics_opamp})
|
||||
\item Hohes GBWP und Verstärkung.
|
||||
Entsprechend Kapitel \ref{chap:basics_opamp} ist eine hohe Verstärkerbandbreite notwendig, um bei
|
||||
den hohen Verstärkungen des TIV stabil zu bleiben.
|
||||
\item Niedriges Rauschen. Da das OpAmp-Spannungsrauschen mit der Eingangskapazität
|
||||
interagiert, ist ein geringes Rauschen ein wichtiger Auswahlfaktor (siehe Kapitel \ref{chap:opamp_noise}).
|
||||
\end{itemize}
|
||||
|
@ -36,7 +40,7 @@ zusammen mit einigen ihrer Parameter auf.
|
|||
|
||||
\begin{table}[h]
|
||||
\centering
|
||||
\caption{\label{table:select_opamp_parameters}Parameter der Ausgewählten OpAmps}
|
||||
\caption{\label{table:select_opamp_parameters}Parameter der ausgewählten OpAmps}
|
||||
\begin{tabular}{ |l|r|r|r| }
|
||||
\hline
|
||||
OpAmp & Leckstrom & GBWP & Spannungsauschen @ $\SI{10}{\kilo\hertz}$ \\
|
||||
|
@ -53,7 +57,7 @@ zusammen mit einigen ihrer Parameter auf.
|
|||
Aus diesen OpAmps werden zwei Kandidaten genauer in Betracht gezogen.
|
||||
Der {\em ADA4817} besitzt das niedrigste Eingangsrauschen der Auswahl
|
||||
und könnte somit das beste Ergebnis liefern, hat jedoch ein grenzwertiges
|
||||
GBWP und braucht somit eventuell die komplexere kaskadierte Verschaltung.
|
||||
GBWP und braucht somit eventuell die komplexere komposite Verschaltung.
|
||||
Zudem ist der Eingangsleckstrom vergleichsweise hoch.
|
||||
Der {\em LTC6268-10} hat ein durchschnittliches Rauschniveau
|
||||
und exzellenten Leckstrom sowie das beste GBWP der Sammlung, wodurch dieser
|
||||
|
@ -70,7 +74,7 @@ In diesem Unterkapitel wird die konkrete Schaltung des TIVs erstellt.
|
|||
Der Grundlegende Aufbau eines TIV-Schaltkreises wurde bereits in Kapitel
|
||||
\ref{chap:basics_tia} beschrieben. Da der LTC6268-10 ein ausreichendes
|
||||
GBWP von $\SI{4}{\giga\hertz}$ hat, ist entsprechend Kapitel
|
||||
\ref{chap:effects_opamp} keine kaskadierte Schaltung notwendig.
|
||||
\ref{chap:effects_opamp} keine komposite Schaltung notwendig.
|
||||
|
||||
Bezüglich des Rückkoppelwiderstandes ist sowohl für das
|
||||
Widerstandsrauschen aus Kapitel \ref{chap:r_noise} sowie für das
|
||||
|
@ -82,14 +86,14 @@ der Serienschaltung sowie der Feldabschirmung aus
|
|||
Kapitel \ref{chap:r_para_mitigations} genutzt, um den Einfluss der
|
||||
Kapazitäten zu vermindern.
|
||||
|
||||
Da die konkreten Werte der parasitären Effekte nicht bekannt sind und
|
||||
in der Realität mit hoher Wahrscheinlichkeit größer sind als in der Simulation
|
||||
(durch z.B. andere Komponenten in der Nähe, welche kapazitiv koppeln), werden
|
||||
keine konkreten Werte für die Widerstände dieser Schaltung festgelegt. Diese
|
||||
werden experimentell erprobt, um eine gute Balance der Eigenschaften zu bieten.
|
||||
Da die konkreten Werte der parasitären Effekte nicht bekannt sind
|
||||
und in der Realität mit hoher Wahrscheinlichkeit größer sind als in
|
||||
der Simulation (durch z.B. andere Komponenten in der Nähe, welche kapazitiv
|
||||
mit der Schaltung verkoppelt sind), erfolgt die Auswahl der konkreten Werte
|
||||
für die Widerstände dieser Schaltung experimentell.
|
||||
|
||||
Die Auslegung der Schaltung ist in Abbildung \ref{fig:tia_v1_design} zu sehen.
|
||||
U2 ist hierbei der TIVs, wofür der bereits erwähnte LTC6268-10 genutzt
|
||||
U2 ist hierbei der TIV, wofür der bereits erwähnte {\em LTC6268-10} genutzt
|
||||
wird. Die Rückkoppelwiderstände sind R15, R16, R17, R18, welche in einer
|
||||
Reihe geschaltet werden um den Einfluss der Parallelkapazitäten zu verringern.
|
||||
Die Feldabschirmung wird hierbei durch Widerstände R10 bis R13 und R20 bis R23
|
||||
|
@ -112,7 +116,7 @@ passt zudem einige Abstandsregeln des Platinendesign an.
|
|||
Bei der Auslegung der physikalischen Schaltung werden zusätzliche Einflüsse
|
||||
in Betracht gezogen, welche nicht direkt auf dem Schaltplan abbildbar sind.
|
||||
So ist z.B. eine vorsichtige Auslegung der Leitungen des Eingangskanals
|
||||
notwendig; diese muss möglichst klein gehalten werden um Kapazitäten zu
|
||||
notwendig; diese müssen möglichst wenig Fläche einnehmen um Kapazitäten zu
|
||||
verringern. Aus dem gleichen Grund werden Kupferflächen reduziert und
|
||||
als Muster anstatt als ausgefüllte Flächen ausgeführt.
|
||||
Um einen Ladungsaufbau zu verhindern, muss der Isolations-Lack
|
||||
|
@ -188,18 +192,20 @@ Für diese Anwendung wird ein sog. Butterworth-Filter mit zwei Stufen gewählt.
|
|||
Filter bietet einen flachen Frequenzgang mit steilem Abfall von -80dB/Dekade ab der
|
||||
Grenzfrequenz.
|
||||
Er besteht aus zwei in Reihe geschalteten OpAmps in aktiver Filter-Konfiguration, und
|
||||
kann somit mit leicht erhältlichen Dual-Package OpAmps erstellt werden. Für die genaue
|
||||
kann somit mit leicht erhältlichen Dual-Package OpAmps erstellt werden.
|
||||
Für diesen Filter wird der generische {\em TL072} gewählt.
|
||||
Für die genaue
|
||||
Auslegung des Filters wurde das ``Filter-Design-Tool'' von Analog Devices (siehe \cite{ADFilterDesign}) genutzt,
|
||||
welches für die angegebenen Filter-Parameter eine Schaltung berechnet, da die
|
||||
händische Berechnung der Komponenten, vor allem bei Einhaltung
|
||||
standartisierter
|
||||
standardisierter
|
||||
Komponentenreihen (E24), nicht trivial ist.
|
||||
|
||||
Die erstellte Filter-Stufe ist in
|
||||
Abbildung \ref{fig:filter_stage_design} dargestellt. Die berechnete Übertragungsfunktion
|
||||
dieses Filters ist in Abbildung \ref{fig:filter_stage_bandwidth} aufgezeichnet.
|
||||
Zu sehen ist eine glatte Übertragungsfunktion bis hin zum -3~dB-Punkt bei $\SI{30}{\kilo\hertz}$,
|
||||
nach welchem wie erhofft ein steiler Abfall von -80dB/Dekade vor liegt.
|
||||
nach welchem wie erhofft ein steiler Abfall von -80dB/Dekade vorliegt.
|
||||
Somit werden Rauschanteile sowie andere Störsignale bereits ab $\SI{50}{\kilo\hertz}$ um einen Faktor
|
||||
von 20dB gedämpft.
|
||||
|
||||
|
@ -333,7 +339,7 @@ mechanische Verbindungen zur Operation des Schaltkreises untergebracht:
|
|||
und sind somit gut geeignet für das Eingangs- und Ausgangssignal des Verstärkers.
|
||||
\end{itemize}
|
||||
|
||||
Die Plazine wird mithilfe von Standard-Anfertigungsverfahren hergestellt.
|
||||
Die Plazine wird mithilfe von komerziellen Fertigungsverfahren hergestellt.
|
||||
\todo[inline]{How much of this should we write down here?}
|
||||
|
||||
\begin{figure}[h]
|
||||
|
|
|
@ -175,18 +175,18 @@ bereits ab wenigen zehn Kilohertz maßgeblich durch die eigene parasitäre Kapaz
|
|||
Hierbei wird der effektive Widerstand bei höheren Frequenzen reduziert, entsprechend der
|
||||
folgenden Formel \cite[S.S. 21]{Horowitz:1981307}:
|
||||
\begin{equation}
|
||||
Z(\f) = \left(\frac{1}{R} + \frac{1}{i\cdot2\pi\fC_p}\right)
|
||||
Z(f) = \left(\frac{1}{R} + \frac{1}{i\cdot 2 \pi fC_p}\right)^{-1}
|
||||
\end{equation}
|
||||
|
||||
Die Frequenz, ab welcher die Kapazität einen größeren Einfluss als der eigentliche
|
||||
Widerstand besitzt, wird als Grenzfrequenz bezeichnet, und lässt sich wie
|
||||
folgt berechnen \cite[S.S. 49]{Horowitz:1981307}:
|
||||
\begin{equation}
|
||||
f_{3 dB} = \frac{1}{2\pi R C_p}
|
||||
f_{3 dB} = \frac{1}{2\pi R C_p} \label{eqn:rc_frequency}
|
||||
\end{equation}
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||||
Die Parallelkapazität ist stark von der Bauform des Widerstandes abhängig,
|
||||
und liegt bei der Standardbaugröße ``1206'' im Bereich von ca. $\SI{50}{\femto\farad}$ \cite{JBellemann22}.
|
||||
und liegt bei der Standardbaugröße ``1206'' im Bereich von circa $\SI{50}{\femto\farad}$ \cite{JBellemann22}.
|
||||
So wird sich bei dem $\SI{100}{\mega\ohm}$ Widerstand ein RC-Pass-Filter mit einer Grenzfrequenz von $\SI{53.05}{\kilo\hertz}$ ausbilden.
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Abbildung \ref{fig:example_r_cp} zeigt einige in einer Simulation berechneten Verläufe verschiedener
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Widerstandsimpedanzen
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@ -260,6 +260,7 @@ Hierbei ist $A_{\mathrm{ol}}$ der sog. Open-Loop-Gain bzw. die offene Verstärku
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\caption{\label{fig:example_opamp}Schematisches Symbol eines idealen OpAmps, eigene Darstellung
|
||||
nach \cite[S.S. 224]{Horowitz:1981307}.}
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\end{figure}
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\todo{Change symbol name from V to U}
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Mithilfe eines Rückkoppelpfades wird das Ausgangssignal meist an den negativen Eingang
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@ -346,7 +347,8 @@ Diese sind wie folgt:
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\paragraph*{Rauschen:}
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Ein realer OpAmp hat verschiedene Rauschquellen, welche in das Messsignal übergehen können.
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Dies sind Eingangsbezogenes Strom- und Spannungsrauschen \cite{tiNoise2007}.
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||||
Diese treten sowohl als Spannungs- als auch als Stromquellen auf \cite{tiNoise2007}.
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||||
Zusätzlich ist die Amplitude des Rauschens meist Frequenzabhängig.
|
||||
Abbildung \ref{fig:example_opamp_noise} stellt ein vereinfachtes Ersatzschaltbild der Rauschquellen dargestellt.
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||||
Auf die physikalischen Ursachen dieses Rauschens soll hier nicht weiter eingegangen werden,
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da diese durch die internen Schaltungen des OpAmp entstehen.\\
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@ -367,7 +369,7 @@ Diese sind wie folgt:
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\caption[
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Darstellung des Rauschens eines beispielhaft gewählten OpAmps
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||||
]{\label{fig:example_opamp_noise_plot}Darstellung des Rauschens eines beispielhaft gewählten OpAmps.
|
||||
Deutlich zu erkennen ist das Spannungsrauschen in den unteren Frequenzen, welches bis ca.
|
||||
Deutlich zu erkennen ist das Spannungsrauschen in den unteren Frequenzen, welches bis circa
|
||||
$\SI{1}{\kilo\hertz}$ dominiert, sowie das Stromrauschen in den oberen Frequenzen, welches ab
|
||||
$\SI{100}{\kilo\hertz}$ stark ansteigt.}
|
||||
\end{figure}
|
||||
|
@ -381,8 +383,11 @@ Im Folgenden wird auf den grundlegenden Aufbau
|
|||
und die Funktionalität eines TIVs eingegangen,
|
||||
basierend auf \cite{Reinecke2018Oct} und \cite[S.S. 233]{Horowitz:1981307}.
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||||
Ein TIV ist eine variante einer OpAmp-Verschaltung, dessen Aufgabe es ist, einen Strom in eine Spannung um zu wandeln.
|
||||
Somit wird die Verstärkung der Schaltung in $\Omega$ angegeben. Die grundlegende Schaltung ist hierbei in Abbildung \ref{fig:example_tia_circuit} aufgeführt.
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||||
Wie bereits beschrieben ist ein TIV eine OpAmp-Verschaltung, welche einen
|
||||
Strom in eine Spannung umwandelt.
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||||
Die Verstärkung wird hierbei in $\Omega$ angegeben.
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||||
Abbildung \ref{fig:example_tia_circuit} zeigt den grundlegenden
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||||
Aufbau eines TIVs.
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\begin{figure}[hb]
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||||
\centering
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||||
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@ -57,7 +57,17 @@ der Schaltung keine Änderung vorgenommen. Lediglich der OpAmp wird durch eine
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kaskadierte Schaltung des {\em ADA4817 } ersetzt.
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Abbildung \ref{fig:v11_tia_schematic} zeigt den geänderten Schaltkreis auf.
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\begin{figure}[hb]
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||||
Hierbei sind U2B und U2A die zwei ADA4817-OpAmps der kaskadierten Verschaltung.
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||||
Widerstände R33 und R34 setzten hierbei die Verstärkung von U2A fest.
|
||||
U2B übernimmt den Rest der Verstärkung, wobei die Gesamtverstärkung nur durch
|
||||
die Rückkoppelwiderstände R15 bis R18 sowie den Rückkoppelteiler R14+R19
|
||||
festgelegt wird.
|
||||
Da viele der Widerstandswerte vom Rückkoppelwiderstand abhängig sind,
|
||||
und mehrere Varianten dieses Schaltkreises mit verschiedenen
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||||
$R_f$ angefertigt werden, werden für diese Widerstände Platzhalter
|
||||
(``{\em Val?}'') eingetragen.
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||||
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||||
\begin{figure}[htb]
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||||
\centering
|
||||
\includegraphics[width=0.9\textwidth]{Auslegung/v1.1/tia_stage.png}
|
||||
\caption[Schaltkreis der Revision des
|
||||
|
@ -66,11 +76,6 @@ Abbildung \ref{fig:v11_tia_schematic} zeigt den geänderten Schaltkreis auf.
|
|||
\end{figure}
|
||||
\todo{Think about highlighting differences}
|
||||
|
||||
Hierbei sind U2B und U2A die zwei ADA4817-OpAmps der kaskadierten Verschaltung.
|
||||
Widerstände R33 und R34 setzten hierbei die Verstärkung von U2A fest.
|
||||
U2B übernimmt den Rest der Verstärkung, wobei die Gesamtverstärkung nur durch
|
||||
die Rückkoppelwiderstände R15 bis R18 sowie den Rückkoppelteiler R14+R19
|
||||
festgelegt wird.
|
||||
Es ist bei einer kaskadierten Verschaltung gewünscht, so viel Verstärkung in die
|
||||
erste
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||||
Stufe zu legen wie möglich, um das Rauschen zu minimieren und die Stabilität zu
|
||||
|
@ -147,10 +152,13 @@ aufweist. Der Fehler der ursprünglichen Version wurde somit erfolgreich behoben
|
|||
|
||||
\FloatBarrier
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||||
\subsection{Linearität}
|
||||
\subsection[Linearität]{Untersuchung der Linearität}
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||||
In diesem Abschnitt wird die Linearität der neuen Revision vermessen. Die Messung erfolgt hierbei mit den
|
||||
gleichen Messgeräten wie in Kapitel \ref{chap:v10_measurement_linearity}, es wird jedoch durch die höhere
|
||||
In diesem Abschnitt wird die Linearität der neuen Revision vermessen.
|
||||
Die Messung erfolgt hierbei mit denselben Messgeräten wie in Kapitel
|
||||
\ref{chap:v10_measurement_linearity}, d.~h. dem {\em Keithley 6221}
|
||||
sowie dem {\em Keysight 34461A}.
|
||||
Es wird jedoch durch die höhere
|
||||
Versorgungsspannung des ADA4817 ein größerer Eingangsstrombereich von
|
||||
$\SI{\pm3.5}{\nano\ampere}$ vermessen.
|
||||
Abbildung \ref{fig:v11_linearity} zeigt die vermessene Linearität von
|
||||
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@ -205,7 +213,7 @@ hier gesetzten Zielparameter.
|
|||
|
||||
\FloatBarrier
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||||
\subsection{Bandbreite}
|
||||
\subsection[Bandbreite]{Untersuchung der Bandbreite}
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Um zu bestätigen, dass der neue Schaltkreis des TIVs eine ausreichende Bandbreite
|
||||
liefert, werden folgend die Übertragungsfunktionen der Revision vermessen.
|
||||
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@ -228,13 +236,13 @@ Deutlich zu erkennen ist die gewünschte glatte Übertragungsfunktion bis hin zu
|
|||
Hiernach fallen die Verstärkungen der Platinenvarianten jedoch unterschiedlich schnell ab.
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||||
Alle Platinen bis auf die $\SI{47}{\mega\ohm}$ Variante weisen einen Abfall von circa
|
||||
-20dB/Dekade auf, welcher durch das RC-Verhalten der Rückkoppelwiderstände bestimmt wird.
|
||||
Die $\SI{47}{\mega\ohm}$ Variante weist jedoch einen Abfall von -40dB/Dekate auf, welches
|
||||
Die $\SI{47}{\mega\ohm}$ Variante weist jedoch einen Abfall von -40dB/Dekade auf, welches
|
||||
auf einen gedämpften Oszillator schließen lässt. Ebenfalls ist ein Knick in der
|
||||
$\SI{82}{\mega\ohm}$ Variante bei circa $\SI{300}{\kilo\hertz}$ zu erkennen und ein deutlicher
|
||||
Resonanz-Peak in der $\SI{120}{\mega\ohm}$ Variante bei $\SI{600}{\kilo\hertz}$.
|
||||
|
||||
Diese Diskrepanzen stören das Verhalten der Übertragungsfunktion für die hier gesetzten
|
||||
Zielparameter nicht, da die beobachteten Frequenzen gänzlich überhalb der Eckfrequenz
|
||||
Zielparameter nicht, da die beobachteten Frequenzen gänzlich oberhalb der Eckfrequenz
|
||||
des Filters
|
||||
von $\SI{30}{\kilo\hertz}$ liegen. Im Falle der $\SI{47}{\mega\ohm}$ ist der
|
||||
stärkere Abfall der Verstärkung sogar vorteilhaft.
|
||||
|
@ -306,7 +314,7 @@ vermessen. Abbildung \ref{fig:v11_measurement_noise} zeigt die Rauschspektren de
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|||
der Revision]{\label{fig:v11_measurement_noise}Durchschnittliches Rauschspektrum der Platinen
|
||||
der Revision.
|
||||
Erkennbar ist die Abhängigkeit des Rauschlevels vom Rückkoppelwiderstand.
|
||||
Ebenefalls sind einige Frequenzen mit erhöhtem Rauschen erkennbar.}
|
||||
Ebenfalls sind einige Frequenzen mit erhöhtem Rauschen erkennbar.}
|
||||
\end{figure}
|
||||
|
||||
|
||||
|
@ -320,7 +328,7 @@ Ebenso sind Spitzen im Rauschspektrum zu erkennen. Für $\SI{20}{\mega\ohm}$
|
|||
liegt eine deutliche Spitze bei $\SI{7}{\kilo\hertz}$ vor,
|
||||
für $\SI{47}{\mega\ohm}$ die Erhöhung bei $\SI{30}{\kilo\hertz}$ und für die
|
||||
$\SI{120}{\mega\ohm}$ Variante eine deutliche Erhöhung bei
|
||||
circa $\SI{700}{\kilo\hertz}$. Diese Eröhungen des Rauschens liegen auf den
|
||||
circa $\SI{700}{\kilo\hertz}$. Diese Erhöhungen des Rauschens liegen auf den
|
||||
gleichen Frequenzen wie die Resonanzen in der Bandbreite. Somit ist zu vermuten,
|
||||
dass die gleiche Ursache für beide Effekte zuständig ist.
|
||||
|
||||
|
@ -417,12 +425,13 @@ diese Kopie dasselbe Verhalten aufweist wie die original vermessene Platine.
|
|||
Abbildung \ref{fig:v11_bandwidth_consistency_check} zeigt die Bandbreiten der originalen
|
||||
Platine und der Kopie im direkten Vergleich. Es ist zu erkennen, dass eine leichte
|
||||
Diskrepanz der Bandbreiten um die Eckfrequenz herum vorliegt. Diese beträgt
|
||||
jedoch nur ca. 2 dB und liegt in einem Bereich, der durch den nachfolgenden
|
||||
jedoch nur circa 2 dB und liegt in einem Bereich, der durch den nachfolgenden
|
||||
Filter herausgefiltert wird. Für den relevanten Bereich bis $\SI{30}{\kilo\hertz}$
|
||||
sind beide TIVs jedoch nahezu identisch.
|
||||
|
||||
Das Verhalten der TIVs scheint somit eine gute Konsistenz aufzuweisen.
|
||||
Es ist somit nicht notwendig, die Platinen nach der Anfertigung noch weiter
|
||||
Es ist somit vermutlich nicht notwendig,
|
||||
die Platinen nach der Anfertigung noch weiter
|
||||
abzustimmen.
|
||||
|
||||
\FloatBarrier
|
||||
|
@ -441,7 +450,7 @@ Stufe abfangen.
|
|||
Hierfür wird eine $\SI{47}{\mega\ohm}$-Variante
|
||||
modifiziert indem eine Kapazität parallel zu Widerstand R34
|
||||
(siehe Abbildung \ref{fig:v11_tia_schematic}) eingebracht wird. Diese Kapazität ist
|
||||
so ausgelegt, dass sie die Verstärkung der zweiten Stufe ab ca. $\SI{60}{\kilo\hertz}$
|
||||
so ausgelegt, dass sie die Verstärkung der zweiten Stufe ab circa $\SI{60}{\kilo\hertz}$
|
||||
absenkt.
|
||||
|
||||
\begin{figure}[h]
|
||||
|
@ -552,6 +561,7 @@ Somit ist bestätigt, dass die Verteilung der Verstärkungen der TIV-Stufen ein
|
|||
Paramter ist. Generell soll die Verstärkung der ersten Stufe so groß wie möglich gehalten
|
||||
werden, d.h. die zweite Stufe so klein wie möglich, um das Rauschen zu vermindern.
|
||||
|
||||
\cleardoublepage
|
||||
\section{Messung an einem IMS}
|
||||
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||||
Mit der Funktionalität des erstellten TIVs bestätigt, wird nun eine
|
||||
|
@ -567,47 +577,62 @@ und ist somit die beste Auswahl.
|
|||
Das genutzte IMS-System ist vom Typ ???\todo{Ask Moritz which IMS it was},
|
||||
welches bereits durch vorherige Messungen im Labor charakterisiert wurde
|
||||
und somit eine gut verstandene Platform dar stellt.
|
||||
Zum Vergleich wird der bestehende Verstärker, der {\em GemiTIV},
|
||||
genutzt. Dieser ist auf eine vergleichbare Bandbreite von
|
||||
circa $\SI{25}{\kilo\hertz}$ eingestellt.
|
||||
|
||||
Es werden insgesamt vier Messungen durchgeführt, zwei als
|
||||
Referenz mit dem bestehendem Verstärker und zwei mit dem neu
|
||||
erstellten TIV. Für jeden Verstärker wird eine Messung
|
||||
mit zehnfacher Mittlung zur Reduktion des Rauschens und eine
|
||||
Messung ohne Mittlung durchgeführt. Die aufgenommenen
|
||||
Messung ohne Mittlung durchgeführt. Da die Verstärker
|
||||
leicht unterschiedliche DC-Offsets und Verstärkungen besitzen,
|
||||
wird bei den gemessenen Spektren der DC-Anteil entfernt und
|
||||
auf die Amplitude des Peaks normalisiert.
|
||||
|
||||
Die aufgenommenen
|
||||
Spektren sind in Abbildungen \ref{fig:v11_real_meas_noavg}
|
||||
und \ref{fig:v11_real_meas_avg} dargestellt.
|
||||
|
||||
\begin{figure}[htb]
|
||||
\centering
|
||||
\missingfigure{Measurement of the averaged signal}
|
||||
\includegraphics[scale=0.8]{datavis/IMS Measurements/averaged_compare.png}
|
||||
\caption[Ergebnisse der gemittelten Messung am IMS]{
|
||||
\label{fig:v11_real_meas_avg}
|
||||
Ergebnisse der gemittelten Messungen der zwei Verstärker
|
||||
im Vergleich, normalisiert auf die gleiche Peak-Höhe.
|
||||
|
||||
Zu erkennen ist eine sehr gute Übereinstimmung der
|
||||
Messergebnisse und vergleichbares Rauschen.
|
||||
Messergebnisse und vergleichbares Rauschen. Die Peak-Form
|
||||
ist bei beiden TIVs fast exakt gleich.
|
||||
}
|
||||
\end{figure}
|
||||
|
||||
\begin{figure}[htb]
|
||||
\centering
|
||||
\missingfigure{Measurement of the noaveraged signal}
|
||||
\includegraphics[scale=0.8]{datavis/IMS Measurements/raw_compare.png}
|
||||
\caption[Ergebnisse der ungemittelten Messung am IMS]{
|
||||
\label{fig:v11_real_meas_noavg}
|
||||
Ergebnisse der ungemittelten Messungen der zwei Verstärker
|
||||
im Vergleich, normalisiert auf die gleiche Peak-Höhe.
|
||||
|
||||
In dieser Messung lässt sich das rauschen besser vergleichen,
|
||||
und zu erkennen ist ???
|
||||
In dieser Messung lässt sich das Rauschen besser vergleichen.
|
||||
Hierbei ist zu erkennen dass der neu erstellte TIV ein insgesamt
|
||||
kleineres Rauschen hat.
|
||||
}
|
||||
\end{figure}
|
||||
|
||||
\FloatBarrier
|
||||
|
||||
Zu erkennen ist die gute Übereinstimmung der Messungen.
|
||||
Die für die Datenauswertung relevanten Formen der
|
||||
Gauss-Peaks werden vom neuen TIV gut dargestellt, es
|
||||
sind keine Verzerrungen im Vergleich zum bestehenden
|
||||
Verstärker zu erkennen, und das Rauschen liegt auf
|
||||
gleichem Niveau.
|
||||
Verstärker zu erkennen.
|
||||
Bezüglich des Rauschens weist der neu erstellte TIV eine
|
||||
kleinere Amplitude auf, wobei anzumerken ist, dass
|
||||
die mechanische Schwingung des Aperturgitters innerhalb des
|
||||
IMS merklich zum Rauschen beitragen kann.
|
||||
|
||||
Somit ist bewiesen, dass der hier erstellte
|
||||
TIV erfolgreich in einem echten IMS-System genutzt werden kann,
|
||||
|
|
|
@ -6,10 +6,18 @@
|
|||
In diesem Kapitel wird der erstellte Schaltkreis auf seine Funktionstüchtigkeit
|
||||
untersucht.
|
||||
Es wird beurteilt, ob die Schaltung die festgelegten Zielparameter erreichen kann
|
||||
und welche Parameter einer Verbesserung bedürfen.
|
||||
und welche Parameter einer Verbesserung bedürfen. Zusätzlich werden
|
||||
verschiedene Auslegungen des Schaltkreises getestet, um den Einfluss verschiedener
|
||||
Komponenten und Design-Varianten zu erproben.
|
||||
|
||||
Hierbei werden verschiedene Variationen des Schaltkreises vermessen, um
|
||||
einige Systemparameter bestimmen zu können. Diese sind:
|
||||
Relevant ist hierbei vor allem die Größe des Rückkoppelwiderstandes, welcher
|
||||
entsprechend der Simulationen das Rauschen stark beeinflusst und die Bandbreite
|
||||
des Schaltkreises fest legt. Aus diesem Grund sollen verschiedene
|
||||
Rückkoppelwiderstände getestet werden.
|
||||
Ebenso relevant ist der Einfluss der Abschirmung, welche genauer betrachtet
|
||||
wird.
|
||||
|
||||
Somit sind folgende Schaltkreise zu vermessen:
|
||||
|
||||
\begin{itemize}
|
||||
\item Ein Schaltkreis ohne Abschirmungen und mit $4\cdot\SI{47}{\mega\ohm}$
|
||||
|
@ -19,13 +27,16 @@ einige Systemparameter bestimmen zu können. Diese sind:
|
|||
um den Einfluss der verschiedenen Widerstände charakterisieren zu können.
|
||||
\end{itemize}
|
||||
|
||||
Die Auswahl dieser Widerstände wurde entsprechend der Abschätzungen aus
|
||||
Kapitel \ref{chap:r_para_mitigations} getroffen.
|
||||
|
||||
\section{Messergebnisse}
|
||||
|
||||
\subsection{Linearität}
|
||||
\label{chap:v10_measurement_linearity}
|
||||
|
||||
In diesem Abschnitt wird die Linearität des erstellten
|
||||
Schaltkreises erprobt. Diese Art der Vermessung gibt an,
|
||||
Schaltkreises evaluiert. Diese Art der Vermessung gibt an,
|
||||
auf welche Art Eingangs- und Ausgangssignal in Relation stehen.
|
||||
Für die meisten Sensorsysteme ist eine möglichst lineare
|
||||
Relation gewünscht, d.h.:
|
||||
|
@ -45,8 +56,8 @@ genutzt. Diese Quelle liefert Ströme mit einer Auflösung von $\SI{10}{\pico\am
|
|||
Der Ausgang dieser Quelle wird an den Eingang des gebauten TIVs
|
||||
angeschlossen. Der Ausgang des TIVs wird mit einem digitalem
|
||||
Multimeter, dem {\em Keysight 34461A}, vermessen,
|
||||
wobei eine Mittlung von $100\cdot\SI{20}{\milli\second}$ eingestellt wird.
|
||||
Dies mittelt über 100 Perioden des 50Hz-Stromnetzes hinweg, um
|
||||
wobei eine Mittlung von $\SI{2000}{\milli\second}$ eingestellt wird.
|
||||
Dies mittelt über 100 Perioden des $\SI{50}{\hertz}$-Stromnetzes hinweg, um
|
||||
den Einfluss dieser Störquelle zu vermindern.
|
||||
|
||||
Vermessen wird nur die abgeschirmte $4\cdot\SI{47}{\mega\ohm}$
|
||||
|
@ -89,16 +100,16 @@ Es scheint ein leichter Fehler im Verstärkungsfaktor von 0.5\% vor zu liegen,
|
|||
und der Nullpunkt ist um circa $\SI{5}{\milli\volt}$ nach oben verschoben.
|
||||
Beide dieser Fehler lassen sich durch eine lineare Kalibration entfernen,
|
||||
der Schaltkreis besitzt somit ein nutzbares lineares Ausgangssignal.
|
||||
Lediglich an den Extremen des Messbereiches ab ca. $\SI{\pm2.4}{\nano\ampere}$ ist ein
|
||||
Lediglich an den Extremen des Messbereiches ab circa $\SI{\pm2.4}{\nano\ampere}$ ist ein
|
||||
Einknicken der Ausgangsspannung zu erkennen. Dies lässt sich durch die Versorgungsspannung
|
||||
des Verstärkers erklären, welche bei ca. $\SI{\pm2.5}{\volt}$ liegt, wodurch die
|
||||
des Verstärkers erklären, welche bei circa $\SI{\pm2.5}{\volt}$ liegt, wodurch die
|
||||
Ausgangsspannung begrenzt ist.
|
||||
|
||||
In Zusammenfassung ist die Linearität des Schaltkreises mehr als ausreichend und
|
||||
für den gewünschten Eingangsstrom von $\SI{\pm1}{\nano\ampere}$ liegt ein komplett
|
||||
lineares Verhalten vor.
|
||||
|
||||
\subsection{Bandbreite}
|
||||
\subsection[Verstärkerbandbreite]{Untersuchung der Verstärkerbandbreite}
|
||||
\label{chap:v10_measurement_bandwidth}
|
||||
|
||||
Nun wird die Übertratungsfunktion der TIVs betrachtet.
|
||||
|
@ -165,7 +176,7 @@ Die gemessenen
|
|||
|
||||
Die Übertragungsfunktionen aller drei Platinen weisen akzeptables Verhalten
|
||||
auf, d.h. einen glatten Verlauf vor der Grenzfrequenz und einen
|
||||
Abfall von ca. -20dB/Dekade. Lediglich die Grenzfrequenz des
|
||||
Abfall von circa -20dB/Dekade. Lediglich die Grenzfrequenz des
|
||||
$\SI{120}{\mega\ohm}$ Schaltkreises ist relativ gering und bietet somit
|
||||
wenig Spielraum für die nachfolgende Filterung.
|
||||
|
||||
|
@ -272,7 +283,7 @@ notwendig für die Funktionalität des TIVs.
|
|||
\subsubsection{Messung ohne Abschirmung}
|
||||
|
||||
Um zu bestätigen dass die Abschirmung notwendig ist, wird
|
||||
eine PCB-Variante ohne jegliche Abschirmungen angefertigt,
|
||||
ein separates Platinendesign ohne jegliche Abschirmungen angefertigt,
|
||||
und dessen Übertragungsfunktion sollte vermessen werden.
|
||||
Dies war jedoch nicht möglich, da die Platine keinen stabilen Ausgang
|
||||
besaß. Der Ausgangspegel des TIVs ohne Abschirmung der Rückkoppelwiderstände
|
||||
|
@ -321,7 +332,12 @@ eingebaut, um äußere Störsignale zu verringern.
|
|||
Es wird für jede Platine das FFT-Spektrum von
|
||||
$\SI{500}{\hertz}$ bis $\SI{1}{\mega\hertz}$ aufgenommen, wobei jeweils 1000 Spektren
|
||||
genutzt werden, um die durchschnittliche Verteilung
|
||||
des Rauschens zu berechnen. Die aufgenommenen Spektren sind in
|
||||
des Rauschens zu berechnen. Die Aufnahme der Spektren erfolgt mit dem
|
||||
{\em Analog Discovery 3},
|
||||
wobei die Rauschgrenze dieses Messgerätes bei circa $\SI{0.5}{\micro\volt\per\sqrt{\hertz}}$
|
||||
liegt und somit die gemessenen Rauschlevel nicht
|
||||
merklich beeinflusst.
|
||||
Die aufgenommenen Spektren sind in
|
||||
Abbildung \ref{fig:v10_noises_ch1} dargestellt.
|
||||
|
||||
\begin{figure}[ht]
|
||||
|
@ -338,11 +354,11 @@ Abbildung \ref{fig:v10_noises_ch1} dargestellt.
|
|||
Deutlich zu erkennen ist die Abhängigkeit des Rauschens von der Widerstands-Größe,
|
||||
welches der Vorhersage aus Kapitel \ref{chap:r_noise} entspricht.
|
||||
Das Rauschen ist bei allen drei Platinen relativ gleichmäßig
|
||||
verteilt, mit einer flachen Spitze bei ca. $\SI{30}{\kilo\hertz}$.
|
||||
verteilt, mit einer flachen Spitze bei circa $\SI{30}{\kilo\hertz}$.
|
||||
Es sind keine Frequenz-Spitzen und keine Resonanzen zu erkennen.
|
||||
|
||||
Zusätzlich wird das Verhalten der Filter-Stufe auf das Rauschen
|
||||
betrachtet. Mithilfe des selben Messaufbaus wird das Rauschen
|
||||
betrachtet. Mithilfe desselben Messaufbaus wird das Rauschen
|
||||
des gefilterten Ausgangs aufgenommen und aufgezeichnet. Abbildung
|
||||
\ref{fig:v10_noises_ch2} zeigt die aufgenommenen Spektren.
|
||||
|
||||
|
@ -360,8 +376,8 @@ des gefilterten Ausgangs aufgenommen und aufgezeichnet. Abbildung
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\FloatBarrier
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Deutlich zu erkennen ist eine starke Reduktion des Rauschens ab der $\SI{30}{\kilo\hertz}$
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Grenzfrequenz des Filters, welches das gewünschte Verhalten ist. Der Filter reduziert
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Deutlich zu erkennen ist eine starke Reduktion des Rauschens ab $\SI{30}{\kilo\hertz}$
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, welches das gewünschte Verhalten ist. Der Filter reduziert
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somit effektiv das Rauschen des TIV Ausgangs.
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Es wird zudem das RMS-Level des Rauschens sowohl vor als auch nach der
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@ -371,7 +387,7 @@ Widerständen, sowie die Effektivität der Filterung des Ausganges, sind deutlic
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\begin{table}[htb]
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\centering
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\caption{\label{table:v10_noise_table}AC-RMS-Spannungen des Rauschens der Platinen}
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\caption{\label{table:v10_noise_table}RMS-Spannungen des Rauschens der Platinen}
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\begin{tabular}{ |r|r|r|r| }
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\hline
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Widerstand & Rauschen des
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@ -436,8 +452,8 @@ Es ist anzumerken, dass eine solche Instabilität nicht korrekt in den Simulatio
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mit LTSpice abgebildet wird.
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Simulationen können nicht alle realen Vorgänge korrekt abbilden, wodurch vor allem
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bei transienten Vorgängen oder denen in der Nähe der Arbeitsgrenzen, so z.B. der
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maximalen Ausgangsspannung, Abweichungen von der Realität auftreten. Diese
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Instabilität ist somit nur experimentell aufweislich.
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maximalen Ausgangsspannung, Abweichungen von der Realität auftreten.
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Diese Instabilität kann somit nur experimentell untersucht werden.
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Die Präsenz dieser Instabilität ist für den Einsatz in einem IMS ungeeignet.
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Der instabile und schwingende Ausgang erlaubt keine Messung der feinen
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@ -102,6 +102,14 @@
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url = {https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/ada4530-1.pdf}
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}
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@misc{DatasheetLTC2274,
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title = {{Datasheet LTC2274 - 16-Bit, 105Msps Serial Output ADC}},
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year = {2009},
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month = jun,
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note = {[Online; accessed 21th June 2024]},
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url = {https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/2274fb.pdf}
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}
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@misc{SierraReduceCapacitances,
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title = {{How to reduce parasitic capacitance in PCB layout}},
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year = {2021},
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