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@ -1,17 +1,22 @@
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\cleardoublepage
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\chapter{Entwicklung des Transimpedanzverstärkers}
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\chapter{Entwicklung eines Transimpedanzverstärkers
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für die Ionenmobilitätsspektrometrie}
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In diesem Kapitel wird auf die Auslegung eines spezifischen TIV-Schaltkreises eingegangen.
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Es werden die zu erreichenden Zielparameter des Verstärkers festgelegt und erläutert.
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Hiernach werden verschiedene Bauteile zur Auswahl gezogen, wobei die limitierenden parasitären Effekte dieser dargestellt werden.
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Eine Auswahl der Bauteile wird mit Hinsicht auf die Zielparameter des Designs durchgeführt.
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Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Auslegung eines spezifischen
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TIV-Schaltkreises für die Ionenmobilitätsspektrometrie.
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Zuerst erfolgt die Festlegung der zu erreichenden
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Zielparameter des Verstärkers. Anschließend werden verschiedene
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Bauteile untersucht und zur Auswahl gezogen,
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wobei die limitierenden parasitären Effekte dieser dargestellt werden.
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Eine Auswahl der Bauteile wird mit Hinsicht auf die Zielparameter
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des Designs durchgeführt.
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\section{Zielparameter}
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\label{chap:tia_design_goals}
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Wie in Abschnitt \ref{chap:tia_in_ims} dargestellt, ist die Aufgabe eines TIVs im IMS,
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die Stromflüsse der Ionenpakete auf eine messbare Spannung zu verstärken. Hierbei soll der TIV die Form eines solchen
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Paketes möglichst akkurat darstellen.
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Paketes möglichst akkurat abbilden.
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Für das in dieser Arbeit ausgewählte IMS-Verfahren ist bereits die Größe der Ionen-Pakete bekannt.
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Der Verstärker wird so ausgelegt, dass er
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@ -40,11 +45,13 @@ befindet sich im Bereich von circa $\SI{1}{\nano\ampere}$.
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Der Ausgang des TIV wird einen Analog-Digital-Wandler (im folgenden ADC) antreiben. Diese Bauteile wandeln ein
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Spannungssignal in ein digitales Signal um, welches vom Rest des Systems ausgewertet werden kann. Der im Ziel-IMS ausgewählte ADC,
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der {\em LTC2274}, hat einen
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differentiellen Eingangsbereich von $\pm\SI{2.25}{\volt}$.
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differentiellen Eingangsbereich von $\pm\SI{2.25}{\volt}$ \cite{DatasheetLTC2274}.
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Bei gewünschtem nominalem Eingangsbereich von $\SI{1}{\nano\ampere}$
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und maximaler Ausgangsspannung von $\pm\SI{2}{\volt}$ ist eine Verstärkung
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von $\SI{1}{\giga\ohm}$ sinnvoll, um den ADC nicht zu saturieren.
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und maximaler Ausgangsspannung von $\pm\SI{2.25}{\volt}$ wird eine
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Ausgangsspannung von $\SI{1}{\volt}$ bei $\SI{1}{\nano\ampere}$
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gewählt. Hierdurch wird sicher gestellt,
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dass der ADC nicht saturiert und alle Peaks korrekt abgebildet werden können.
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Somit kann die Gesamtverstärkung des TIVs festgelegt werden als:
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\begin{equation*}
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@ -85,17 +92,27 @@ Verstärkung des TIV nimmt proportional zur Widerstandsgröße zu.
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Das Spannungsrauschen über dem Widerstand kann
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nach Ersatzschaltbild \ref{fig:example_r_noise}
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in einen äquivalenten Strom durch den Widerstand umgerechnet
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werden, welcher in den Eingang des TIVs fließt. Dieser kann
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wie folgt berechnet werden:
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werden, welcher in den Eingang des TIVs fließt.
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Dies kann durch Umstellung von Gleichung \ref{eqn:thermal_voltage_noise}
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zusammen mit dem Ohm'schen Gesetzt erreicht werden.
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Hierbei ist $I_\mathrm{n,rms}$ das Stromrauschen,
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$V_\mathrm{n,rms}$ das Spannungsrauschen, $k_B$ die
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Boltzmann-Konstante, $T$ die Temperatur des widerstandes
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und $\Delta f$ die betrachtete Bandbreite.
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\begin{eqnarray}
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I_\mathrm{n,rms} & = & \frac{V_\mathrm{n,rms}}{R} \\
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I_\mathrm{n,rms} & = & \frac{U_\mathrm{n,rms}}{R} \\
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I_\mathrm{n,rms} & = & \frac{\sqrt{4k_BTR\Delta f}}{R} \\
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I_\mathrm{n,rms} & = & \sqrt{\frac{4k_BT\Delta f}{R}}\label{eqn:thermal_current_noise}
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\end{eqnarray}
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Laut Gleichung \ref{eqn:thermal_current_noise} ist somit ein {\em größerer} Widerstand von Vorteil,
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um den Einfluss des thermalen Rauschens zu minimieren. Für das Design soll somit eine Maximierung des
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Eine beispielhafte Rechnung mit einem $\SI{100}{\mega\ohm}$ Widerstand
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bei Raumtemperatur ($\SI{25}{\celsius}$) und $\SI{30}{\kilo\hertz}$
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Bandbreite ergibt ein Rauschen von $\SI{2.22}{\pico\ampere}$.
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Laut Gleichung \ref{eqn:thermal_current_noise} ist ein {\em größerer} Widerstand von Vorteil,
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um den Einfluss des thermalen Rauschens zu minimieren.
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Für das Design soll somit eine Maximierung des
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gesamten Rückkoppelwiderstandes angestrebt werden.
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\subsubsection{Parasitäre Rückkopplungskapazität}
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@ -107,12 +124,13 @@ Alle Bauteile besitzen parasitäre Kapazitäten,
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wie in Kapitel \ref{chap:basics_parasitics}
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beschrieben wurde.
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Abbildung \ref{fig:example_r_cp} auf Seite \pageref{fig:example_r_cp} zeigt, dass diese Kapazität
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an hochohmigen Widerständen schon bei geringeren Frequenzen einen Einfluss auf die Bandbreite haben kann.
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an hochohmigen Widerständen schon bei geringeren Frequenzen einen Einfluss auf die Bandbreite hat.
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Im Falle des Rückkoppelwiderstandes sorgt die Verringerung der Impedanz für eine Verringerung
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der Verstärkung des OpAmp und somit für eine reduzierte Bandbreite des gesamten Verstärkers. Diese Einschränkung
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darf nicht unter die in Kapitel \ref{chap:tia_design_goals} festgelegte Zielbandbreite fallen.
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Um die Ursprünge, Grenzwerte und eventuelle Mitigationen dieser Kapazität besser zu verstehen, wird genauer auf
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Um die Ursprünge, Grenzwerte und mögliche Kompensationsmöglichkeiten
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dieser Kapazität besser zu verstehen, wird genauer auf
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diese eingegangen.
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Hierfür wird eine Simulation in dem Programm ``CST Studio Suite 2021'' eingerichtet. Dieses Programm erlaubt die Simulation
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verschiedener elektrostatischer und dynamischer Modelle, um zum Beispiel die kapazitive Kopplung einer Schaltung untersuchen zu können.
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@ -120,7 +138,8 @@ verschiedener elektrostatischer und dynamischer Modelle, um zum Beispiel die kap
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Als erster Ansatz wird von einem Dickfilm-Widerstand im Gehäuseformat ``1206'' ausgegangen.
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Diese Größe bietet eine angemessene Auswahl von Widerstandswerten in der Größenordnung eines TIV-Rückkoppelwiderstandes an
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und ist leicht erhältlich. Somit ist dies ein guter Kanditat für den im späteren Design verwendeten Widerstand.
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Diese Art von Widerstand besteht aus einem Keramik-Kern mit zwei metallisierten Anschlüssen an den Enden und einem Kohle-Film, welcher
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Diese Art von Widerstand besteht aus einem Keramik-Kern mit zwei metallisierten Anschlüssen an den Enden und einem
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resistiven Film, often Kohle, welcher
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den eigentlichen elektrischen Widerstand bildet.
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Das in CST erstellte Modell hierfür ist in Abbildung \ref{fig:cst_model_1206} dargestellt.
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@ -149,9 +168,10 @@ auf \cite{VishayRFreq} bezogen.
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\end{figure}
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Mithilfe dieser Modelle werden die kapazitiven Kopplungen bestimmt.
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Hierfür wird der ``Electrostatic Solver'' genutzt, welcher die elektrischen Felder im statischen Zustand,
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Hierfür wird der ``Electrostatic Solver'' von CST genutzt,
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welcher die elektrischen Felder im statischen Zustand,
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sowie die kapazitive Kopplung von Potentialflächen berechnet. Die Widerstände werden hierbei auf einer Grundfläche aus FR4 platziert.
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Dies entspricht dem Platinenmaterial einer reellen Platine, welches durch sein Dielektrikum auch Einfluss auf die Kapazitäten hat.
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Dies entspricht dem Platinenmaterial einer realen Platine, welches durch sein Dielektrikum auch Einfluss auf die Kapazitäten hat.
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Der Flipchip-Widerstand wird hierbei mit den Kontakten nach unten zeigend simuliert. Bei dem Standard-1206 Gehäuse
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werden zwei Anbringungsmöglichkeiten (Widerstandsbelag nach oben und nach unten) getestet.
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Die exakte Konfiguration der Simulation ist in Abbildung \ref{fig:cst_r_sim_setup} dargestellt.
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@ -172,7 +192,7 @@ Hierbei wird $\pm\SI{0.5}{\volt}$ gewählt, um ein Gesamtpotential von $\SI{1}{\
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die Auswahl der Potentialwerte auf die von CST berechnete Kapazität keinen Einfluss nimmt und lediglich zur
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Visualisierung dient.
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Die Ergebnisste sind in Tabelle \ref{table:para_r_cf} dargestellt. Deutlich zu erkennen ist eine
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Die Ergebnisse sind in Tabelle \ref{table:para_r_cf} dargestellt. Deutlich zu erkennen ist eine
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Verringerung der parasitären Kapazität bei der Flipchip-Technologie. Die Anbringung des Standard-1206
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Widerstandes hat nur eine kleine Auswirkung auf die Kapazität, wobei die normale Anbringung (Film obig)
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etwas besser scheint. Zusätzlich wurde die Kapazität in das Vakuum bzw. Erde berechnet.
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@ -185,7 +205,7 @@ der Eingangskapazität bei. Zudem scheint es keine großen Unterschiede bei der
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\caption{\label{table:para_r_cf}Ergebnisse der Kapazitätsberechnung}
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\begin{tabular}{ |l|r|r| }
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\hline
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Typ & Parallelkapazität & Erdkapazität \\
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Typ & Parallelkapazität $C_\mathrm{p}$ & Streukapazität $C_\mathrm{g}$ \\
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\hline
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1206, Film obig & $\SI{46.81}{\femto\farad}$ & $\SI{89.95}{\femto\farad}$ \\
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1206, Film unten & $\SI{46.93}{\femto\farad}$ & $\SI{90.17}{\femto\farad}$ \\
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@ -196,7 +216,10 @@ der Eingangskapazität bei. Zudem scheint es keine großen Unterschiede bei der
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Mithilfe der ersten Kapazitätswerte und der in Kapitel \ref{chap:tia_design_goals} bestimmten Bandbreite
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lässt sich nun ein oberer Grenzwert des Rückkoppelwiderstandes berechnen.
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Dies ergibt sich aus der Gleichung der Grenzfrequenz eines RC-Filters, beschrieben in Gleichung \ref{eqn:max_rf}.
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Dies ergibt sich aus der Gleichung der Grenzfrequenz eines RC-Filters,
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beschrieben in Gleichung \ref{eqn:max_rf}. Hierbei ist $f$ die
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zu erreichende Grenzfrequenz, $R_f$ der Ohm'sche Widerstand, und
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$C_f$ die parasitäre Parallelkapazität.
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Die berechneten Grenzwerte der Widerstände sind in Tabelle \ref{table:para_r_max} dargestellt.
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\begin{eqnarray}
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@ -221,16 +244,22 @@ Die berechneten Grenzwerte der Widerstände sind in Tabelle \ref{table:para_r_ma
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\end{table}
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Für den gesamten TIV ist nach Kapitel \ref{chap:tia_design_goals} eine Gesamtverstärkung
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von ca. $\SI{1}{\giga\ohm}$ gewünscht und entsprechend des vorherigen Kapitels ist ein möglichst großer
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von circa $\SI{1}{\giga\ohm}$ angestrebt und entsprechend des vorherigen Kapitels ist ein möglichst großer
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Rückkoppelwiderstand vorteilhaft. Somit wird nun mithilfe der Simulationen nach der Quelle
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dieser Kapazität und nach Möglichkeiten zur Verringerung dieser (und somit Steigerung der Widerstandsgrenze) gesucht.
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Abbildungen \ref{fig:cst_r_potentials} und \ref{fig:cst_r_ds} zeigen die Ergebnisse der Feldsimulationen
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auf. Vor allem die Darstellung des D-Feldes gibt Hinweise auf die Positionen der parasitären Kapazitäten,
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da sich die auf einer leitenden Fläche befindende Ladung wie folgt berechnen lässt:\todo{Quote Maxwell?}
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auf. Hierbei ist die Feldstärke des betrachteten Feldes entlang einer Schnittfläche
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aufgezeichnet. Das Potentialfeld lässt auf die Verteilung des
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Spannungsverlaufes schließen, während das
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D-Feldes Hinweise auf die Positionen der parasitären Kapazitäten gibt.
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Dies ist möglich, da sich durch Integration des D-Feldes die Ladungsverteilung
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auf leitenden Flächen berechnen lässt, wie in Gleichung
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\ref{eqn:integral_d} angegeben ist.
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\todo{Quote Maxwell?}
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\begin{equation}
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\iint \mathbf{D} \cdot dS = \iiint \rho_f dV\label{eqn:integral_d}
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\iint \vec{D} \cdot d\vec{A} = \iiint \rho_f dV\label{eqn:integral_d}
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\end{equation}
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Die Quellen des D-Feldes geben so Hinweise auf die Ladungsverteilung
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@ -267,8 +296,9 @@ welche Elemente der Simulation zur Kapazität beitragen.
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\caption[Potentialfelder der elektrostatischen Simulation
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der Widerstände, verschiedene Ansichten]{
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\label{fig:cst_r_potentials}Potentialfelder der elektrostatischen Simulation
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der Widerstände, verschiedene Ansichten. Deutlich zu erkennen
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\label{fig:cst_r_potentials}Potentialfelder der elektrostatischen Simulation
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der Widerstände, verschiedene Ansichten, gleiche Farbskala für alle Ansichten.
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Deutlich zu erkennen
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ist die gleichmäßige Verteilung des Potentialfeldes um die Anschlüsse der
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Widerstände herum.}
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\end{figure}
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@ -302,8 +332,10 @@ welche Elemente der Simulation zur Kapazität beitragen.
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\subcaption{\label{fig:cst_d_flipchip}Schnittfläche des D-Feldes in der Mitte des Flipchip}
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\end{subfigure}\hspace{0.15\linewidth}
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\caption[D-Felder der Widerstandssimulationen]{\label{fig:cst_r_ds}
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||||
D-Feldstärken der elektrostatischen Simulation in verschiedenen Ansichten.
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\caption[D-Felder der Widerstandssimulationen]{
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\label{fig:cst_r_ds}
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D-Feldstärken der elektrostatischen Simulation in verschiedenen Ansichten,
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gleiche Farbskala für alle Ansichten.
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Die D-Felder geben Aufschlüsse über die Ladungsverteilung, und
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somit die Verteilung der Kapazitäten. Deutlich zu erkennen ist die
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Konzentration der Felder um die Kontaktflächen der Widerstände herum.}
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@ -355,11 +387,11 @@ Die entsprechenden Ergebnisse der Integration sind in Tabelle \ref{table:d_field
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\end{table}
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Hierbei muss angemerkt werden, dass die Simulation auch die Kapazität in das Vakuum simuliert.
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Die somit berechneten Ladungen entsprechen nicht nur der Parallel-, sondern auch der Erdkapazität.
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Die somit berechneten Ladungen entsprechen nicht nur der Parallel-, sondern auch der Streukapazität.
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Dies erklärt die leichten Diskrepanzen der berechneten Kapazität und der berechneten Feldstärken.
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Aus diesem Grund können die berechneten Feldstärken nur als Richtlinie für die Verteilung der Felder genutzt werden.
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Zu sehen ist, dass sich ein erheblicher Anteil des Feldes, circa 50\%, durch das Material des PCBs bewegt. Dies
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Zu sehen ist, dass sich ein erheblicher Anteil des Feldes,circa 50\%, durch das Material des PCBs bewegt. Dies
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trifft auf sowohl den Standard-Widerstand als auch den Flipchip zu.
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\FloatBarrier
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@ -367,7 +399,7 @@ trifft auf sowohl den Standard-Widerstand als auch den Flipchip zu.
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\subsubsection{Mitigation der Parallelkapazität}
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\label{chap:r_para_mitigations}
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Um den parasitären Kapazitäten entgegen zu wirken soll nun erprobt werden,
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Um den parasitären Kapazitäten entgegen zu wirken soll nun untersucht werden,
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ob durch eine bestimmte Platzierung von Elektroden im PCB-Material
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die Parallelkapazität verringert werden kann.
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Durch korrekte Platzierung eines sog. Guard Rings bzw.
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@ -377,7 +409,9 @@ werden, wodurch das PCB-Material selbst eine kleinere Teilhabe an der
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parasitären Kapazität des Widerstandes haben sollte \cite{SierraReduceCapacitances}\cite{Yang:21}.
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Ein erster Versuch hierfür wird aus zwei symmetrischen Elektroden aufgebaut, welche unterhalb der Kontakte der
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Widerstände aufgebaut werden und auf dasselbe Potential wie die entsprechenden Kontakte gelegt werden.
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Widerstände aufgebaut werden.
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Ein separater Widerstandsteiler treibt diese Elektroden auf dasselbe Potential wie die entsprechenden Kontakte,
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um eine zusätzliche Last auf den hochohmigen Widerstand zu vermeiden.
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Abbildung \ref{fig:r_symmetric_shielding} zeigt den Aufbau der im folgenden verwendeten Abschirmungselektroden und
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deren Potentiale.
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@ -392,14 +426,17 @@ deren Potentiale.
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\includegraphics[clip,trim={0 0 0.4cm 0},width=0.9\linewidth]{entwicklung/cst_estatic_shld/shielding_potential.png}
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\caption{\label{fig:r_symmetric_shielding_potential}Potentialfeld der Schirmungselektroden}
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\end{subfigure}
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\caption[Schnittbild durch die CST-Simulation der Abschirmungselektroden]{\label{fig:r_symmetric_shielding}Schnittbild
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||||
durch das Simulatiosmodell mit eingebauten Abschirmungselektroden.
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\caption[Schnittbild durch die CST-Simulation der Abschirmungselektroden]{
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\label{fig:r_symmetric_shielding}
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Schnittbild
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durch das Simulatiosmodell in CST, mit eingebauten Abschirmungselektroden.
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||||
Deutlich zu erkennen ist die Umverteilung des Potentialfeldes, welches
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durch die Abschirmungselektroden verursacht wird.}
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||||
\end{figure}
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||||
Da es bei diesem Aufbau vier Potentiale gibt, sind auch entsprechend mehr Kapazitäten zu beachten.
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Abbidlung \ref{fig:r_shielding_capacitances} zeigt alle Kapazitäten, welche von einem Kontakt sichtbar sind.
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Abbidlung \ref{fig:r_shielding_capacitances} zeigt die in der Simulation
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betrachteten Kapazitäten, welche an einem der Widerstandskontakte anliegen.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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@ -417,12 +454,16 @@ Schirmungselektroden entstehen. Durch den hier verwendeten Aufbau sind diese Kap
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und werden im Folgenden als $C_\mathrm{r,sp}$ bezeichnet.
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Die Kapazitäten $C_\mathrm{sa,ra}$ und $C_\mathrm{sb,rb}$ sind nicht
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relevant für die Bandbreite, da die Schirmelektrode auf das Potential des anliegenden Widerstandes getrieben wird, können
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||||
jedoch z.~B. die Eingangskapazität erhöhen. Sie werden im Folgenden als $C_\mathrm{r,s}$ bezeichnet.
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||||
Ebenso ist die Kapazität zwischen den Schirmelektroden nicht relevant, da diese separat getrieben werden und nicht hochohmig sind.
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||||
jedoch z.~B. die Eingangskapazität erhöhen. Diese werden im Folgenden als $C_\mathrm{r,s}$ bezeichnet.
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||||
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||||
Die Kapazität zwischen den Schirmelektroden beeinflusst nicht den hochohmigen Widerstand selbst,
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da diese wie bereits beschrieben separat und niederohming mit Spannung versorgt werden.
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Parasitäre Kapazitäten beeinflussen somit die Spannungen an den Schirmelektroden vernachlässigbar.
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||||
Tabelle \ref{table:shielding_capacitances} zeigt, dass die nun berechneten gesamten
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Parallelkapazitäten ($C_\mathrm{r,p} + C_\mathrm{r,sp}$) wesentlich
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geringer sind als diejenigen ohne Abschirmung. Dies wird ebenfalls durch eine erneute Ladungsberechnung
|
||||
Parallelkapazitäten ($C_\mathrm{r,p} + C_\mathrm{r,sp} = C_\mathrm{p}$) wesentlich
|
||||
geringer sind als diejenigen ohne Abschirmung (Vergleich $C_\mathrm{p}$ in Tabelle \ref{table:shielding_capacitances}
|
||||
mit Tabelle \ref{table:para_r_cf}). Dies wird ebenfalls durch eine erneute Ladungsberechnung
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mit der in Abbildung \ref{fig:d_field_probe_all} aufgezeigten Integrationsflächen bestätigt, dessen Ergebnisse in
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Tabelle \ref{table:shielding_charges} dargestellt sind.
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||||
Sowohl die vom Kern als auch die im PCB Verursachten Ladungen wurden verringert, was darauf schließen
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@ -433,12 +474,12 @@ Abbildung \ref{fig:shielding_d_field} zeigt die Schnittbilder der D-Felder mit A
|
|||
\begin{table}[hbp]
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||||
\centering
|
||||
\caption{\label{table:shielding_capacitances}Parasitäre Kapazitäten mit Abschirmungselektroden}
|
||||
\begin{tabular}{ |c|c|c|c|c| }
|
||||
\begin{tabular}{ |c|c|c|c|c|c| }
|
||||
\hline
|
||||
Typ & $C_\mathrm{r,p}$ & $C_\mathrm{r,sp}$ & $C_\mathrm{r,s}$ & $C_\mathrm{r,g}$ \\
|
||||
Typ & $C_\mathrm{r,p}$ & $C_\mathrm{r,sp}$ & $C_\mathrm{r,s}$ & $C_\mathrm{r,g}$ & $C_\mathrm{p}$ \\
|
||||
\hline
|
||||
1206 & $\SI{5.64}{\femto\farad}$ & $\SI{28.16}{\femto\farad}$ & $\SI{194.25}{\femto\farad}$ & $\SI{17.71}{\femto\farad}$ \\
|
||||
Flipchip & $\SI{3.51}{\femto\farad}$ & $\SI{23.39}{\femto\farad}$ & $\SI{183.53}{\femto\farad}$ & $\SI{15.99}{\femto\farad}$ \\
|
||||
1206 & $\SI{5.64}{\femto\farad}$ & $\SI{28.16}{\femto\farad}$ & $\SI{194.25}{\femto\farad}$ & $\SI{17.71}{\femto\farad}$ & $\SI{33.8}{\femto\farad}$ \\
|
||||
Flipchip & $\SI{3.51}{\femto\farad}$ & $\SI{23.39}{\femto\farad}$ & $\SI{183.53}{\femto\farad}$ & $\SI{15.99}{\femto\farad}$ & $\SI{26.9}{\femto\farad}$ \\
|
||||
\hline
|
||||
\end{tabular}
|
||||
\end{table}
|
||||
|
@ -502,31 +543,43 @@ Da die berechneten Werte noch nicht der in Kapitel \ref{chap:tia_design_goals} f
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|||
Verstärkung entsprechen, werden zusätzlich noch andere Möglichkeiten zur Verringerung der
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||||
Parallelkapazität hinzu gezogen.
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||||
Eine dieser Möglichkeiten ist die Nutzung mehrerer Widerstände in Reihenschaltung.
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||||
Hierdurch wird der effektive Widerstand der Gesamtschaltung erhöht und die Parallelkapazität
|
||||
verringert, entsprechend:
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||||
Gleichungen \ref{eqn:r_series_calc} und \ref{eqn:c_series_calc} beschreiben, wie
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||||
sich Gesamtwiderstand und -Kapazität bei Serienschaltung verhalten.
|
||||
|
||||
\begin{eqnarray}
|
||||
R_\mathrm{tot} & = & \sum_{i=1}^{n}{R_i} \\
|
||||
C_\mathrm{tot} & = & \left(\sum_{i=1}^{n}{\frac{1}{C_i}} \right)^{-1}
|
||||
R_\mathrm{tot} & = & \sum_{i=1}^{n}{R_i} \label{eqn:r_series_calc}\\
|
||||
C_\mathrm{tot} & = & \left(\sum_{i=1}^{n}{\frac{1}{C_i}} \right)^{-1}\label{eqn:c_series_calc}
|
||||
\end{eqnarray}
|
||||
|
||||
Und mit einer Vereinfachung, dass alle Widerstände gleich gewählt sind, ergibt sich:
|
||||
Mit der in Kapitel \ref{chap:r_para_calculations} genutzten Formel zur Berechnung
|
||||
der Grenzfrequenz der RC-Schaltung kann nun die Grenzfrequenz der Serienschaltung
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mehrerer Widerstände berechnet werden.
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Hierfür werden $R_\mathrm{tot}$ und
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$C_\mathrm{tot}$ in Gleichung \ref{eqn:rc_frequency} eingesetzt. Zusätzlich wird
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vereinfacht davon ausgegangen, dass alle Widerstände gleich gewählt sind, wodurch
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sich der totale Widerstand und die Kapazität entsprechend Gleichungen
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\ref{eqn:series_r_rc_rsum} und \ref{eqn:series_r_rc_csum} berechnen lassen.
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Gleichung \ref{eqn:r_series_frequency} beschreibt die Grenzfrequenz
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der Reihenschaltung der Widerstände.
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Aus Gleichung \ref{eqn:r_series_frequency} lässt sich erschließen, dass die Grenzfrequenz
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der Gesamtschaltung der Grenzfrequenz eines einzelnen Widerstandes entspricht.
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Dies bedeutet, dass bei Auswahl eines geeigneten Einzelwiderstandes eine beliebig hohe
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Gesamtimpedanz bei gleicher Bandbreite erreichbar ist.
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\begin{eqnarray}
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R_\mathrm{tot} & = & R\cdot n \\
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C_\mathrm{tot} & = & \frac{C}{n} \\
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R_\mathrm{tot} & = & R\cdot n \label{eqn:series_r_rc_rsum}\\
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C_\mathrm{tot} & = & \frac{C}{n} \label{eqn:series_r_rc_csum}\\
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f_\mathrm{c,tot} & = & 2\pi\cdot \left(R_\mathrm{tot}\cdot C_{tot}\right)^{-1} \\
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f_\mathrm{c,tot} & = & 2\pi\cdot \left(Rn \cdot \frac{C}{n}\right)^{-1} \\
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f_\mathrm{c,tot} & = & 2\pi\cdot \left(R\cdot C\right)^{-1}\label{eqn:r_series_frequency}
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\end{eqnarray}
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Aus Gleichung \ref{eqn:r_series_frequency} lässt sich erschließen, dass die Grenzfrequenz
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der Gesamtschaltung der Grenzfrequenz eines einzelnen Widerstandes entspricht.
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Dies bedeutet, dass bei Auswahl eines geeigneten Einzelwiderstandes eine beliebig hohe
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Gesamtimpedanz bei gleicher Bandbreite kreiert werden kann.
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Zu beachten ist jedoch, dass die einzelnen Zweige dieser Widerstandsschaltung
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hochimpedante und somit empfindliche Potentiale darstellen.
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Parasitäre Kapazitäten z.B. zu Erde, wie diejenigen in Tabelle \ref{table:shielding_capacitances} dargestellt,
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Parasitäre Kapazitäten wie z.~B. Streukapazitäten,
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wie diejenigen in Tabelle \ref{table:shielding_capacitances} dargestellt,
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können an diesen Potentialen ebenfalls die Bandbreite beeinflussen.
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Mithilfe einer weiteren Simulation wird der Einfluss der Kapazitäten zu Erde untersucht.
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Abbildung \ref{fig:r_series_para_sim} zeigt die verwendete Schaltung auf; die Ergebnisse dieser sind
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@ -544,9 +597,9 @@ Kapazitäten zur Erde hin.
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\centering
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\includegraphics[scale=0.8]{datavis/Parasitics/Rf_series_noshield.png}
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\caption[Ergebnisse der Simulation des
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Einflusses der parasitären Erdkapazität]{\label{fig:r_series_para_results}Ergebnisse der Simulation des
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Einflusses der parasitären Erdkapazität. Zu erkennen ist die starke Überhöhung der
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Übertragungsfunktion des TIVs, verursacht durch eine zu hohe Erdkapazität im
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Einflusses der parasitären Streukapazität]{\label{fig:r_series_para_results}Ergebnisse der Simulation des
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Einflusses der parasitären Streukapazität. Zu erkennen ist die starke Überhöhung der
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Übertragungsfunktion des TIVs, verursacht durch eine zu hohe Streukapazität im
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Rückkoppelpfad.}
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\end{figure}
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@ -562,7 +615,7 @@ Werden diese Elektroden über einen Widerstandsteiler auf die gleichen Potential
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Widerstandszweige gelegt, so fließt kein Strom durch die parasitären Kapazitäten zur Abschirmung und
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die Bandbreite wird nicht angehoben.
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Dies wird über eine weitere Simulation (Abbildung \ref{fig:r_series_para_comp_sim}) bestätigt.
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Abbildung \ref{fig:r_series_para_comp_results} zeigt die berechneten Bandbreiten bei variierter
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Abbildung \ref{fig:r_series_para_comp_results} zeigt die simulierten Bandbreiten bei variierter
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Kapazität auf. Deutlich zu erkennen ist eine wesentlich flachere Bandbreite bei größerer
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Abschirmkapazität und eine Verminderung bis hin zur kompletten Vermeidung einer Überhöhung.
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Es ist zu vermuten dass eine zu hohe Abschirmkapazität auch Rauschen in die Schaltung mit
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@ -585,8 +638,8 @@ einer realen Schaltung nicht einfach zu simulieren sind.
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\caption[Ergebnisse der Simulation
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zur Analyse der Auswirkungen der Abschirmkapazitäten]{
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\label{fig:r_series_para_comp_results}Ergebnisse der Simulation
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zur Analyse der Auswirkungen der Abschirmkapazitäten. Zu erkennnen
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ist, dass eine zu kleine Abschirmung der Erdkapazität nicht entgegen wirken
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||||
zur Analyse der Auswirkungen der Abschirmkapazitäten. Zu erkennen
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ist, dass eine zu kleine Abschirmung der Streukapazität nicht entgegen wirken
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kann. Eine höhere Abschirmkapazität scheint die Bandbreite stabiler zu halten.}
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\end{figure}
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@ -596,9 +649,10 @@ einer realen Schaltung nicht einfach zu simulieren sind.
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\subsection{Effekte des OpAmp}
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\label{chap:effects_opamp}
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Dieser Abschnitt geht nun genauer auf die Effekte des OpAmp ein.
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Dieser Abschnitt befasst sich nun mit den Effekte des OpAmp.
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Als zentrales aktives Bauteil besitzt der OpAmp einen maßgeblichen Einfluss auf die Schaltung
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und eine korrekte Auswahl ist notwendig um die festgelegten Zielparameter erreichen zu können.
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und eine korrekte Auswahl ist notwendig um die in Kapitel
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\ref{chap:tia_design_goals} festgelegten Zielparameter zu erreichen.
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Dieser Auswahlprozess wird hier dargelegt.
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\subsubsection{Limitierungen der Verstärkung}
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@ -614,12 +668,12 @@ mithilfe einer Simulation in der Software ``LTSpice'' berechnet, welche
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den Aufbau und die Simulation von elektrischen Schaltungen ermöglicht.
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Abbildung \ref{fig:opamp_gbwp_circuit} zeigt den in LTSpice erstellten Schaltkreis.
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Hierbei werden optimistische Werte für parasitäre Eigenschaften verwendet.
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Diese dürfen nicht vernachlässigt werden, da sie ebenfalls auf die Übertragungsfunktion des OpAmp
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Einfluss nehmen können, die optimistische Wahl gibt jedoch genug Freiraum für varianzen im
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späteren aufgebauten Schaltkreis.
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Ein Rückkoppelwiderstand von $\SI{1}{\giga\ohm}$ wird als realistischer Zielwert der Gesamtverstärkung
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der Schaltung gewählt.
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Hierbei werden optimistischere Werte für parasitäre Effekte wie
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die Rückkoppelkapazitäten gewählt, welche
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nicht vom OpAmp verursacht werden. Hierdurch ist sichergestellt dass die parasitären
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Effekte des OpAmp selbst in der Simulation dominierend sind.
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Ein Rückkoppelwiderstand von $\SI{1}{\giga\ohm}$ wird entsprechend
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des gewählten Zielwertes gewählt.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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@ -640,7 +694,7 @@ der in Kapitel \ref{chap:r_para_calculations} berechneten Kapazitäten gesetzt.
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Gemessen wird die Ausgangsspannung des Verstärkers U1.
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In einem ersten Versuch wird die Eingangsfrequenz von $\SI{1}{\hertz}$
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bis $\SI{1}{\mega\hertz}$ varriiert und die Ausgangsamplitude vermessen.
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bis $\SI{1}{\mega\hertz}$ variiert und die Ausgangsamplitude vermessen.
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Verschiedene Kurven bei verändertem GBWP werden aufgezeichnet.
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Abbildung \ref{fig:opamp_gbwp_results} zeigt die Ergebnisse dieser Simulation auf.
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@ -693,22 +747,6 @@ nach oben gezogen wird.
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\end{tabular}
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\end{table}
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\FloatBarrier
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Deutlich zu erkennen ist die Limitierung der Bandbreite durch den OpAmp. Bei einem GBWP
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von $\SI{1}{\mega\hertz}$ ist die Bandbreite des Gesamtsystems auf circa
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$\SI{6}{\kilo\hertz}$ begrenzt, bei $\SI{100}{\mega\hertz}$ auf etwa
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$\SI{56}{\kilo\hertz}$.
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Ebenfalls zu erkennen ist einer Überhöhung der Transferfunktion in den Fällen, in welchen
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die Bandbreite durch den OpAmp limitiert wird. Diese Überhöhung lässt auf eine Resonanz schließen,
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welche somit die Stabilität des Systems beeinflusst.
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Eine solche Überhöhung muss vermieden werden, um Oszillationen sowie übermäßiges Rauschen zu vermeiden.
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Ab dem $\SI{1}{\giga\hertz}$ GBWP-OpAmp ist keine solche Überhöhung zu sehen,
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die Bandbreite ist hier überwiegend durch den Rückkoppelwiderstand begrenzt, und das System ist stabil.
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Die Reduktion der -3~dB-Bandbreite, welche in Tabelle \ref{table:opamp_gbwp_results} ab
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$\SI{316.22}{\mega\hertz}$ zu sehen ist, ist durch die Resonanz zu erklären.
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Diese zieht die Transferfunktion nach oben und verschärft den Abfall, wodurch die -3~dB-Frequenz
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nach oben gezogen wird.
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Zur Erfassung der benötigten offenen Verstärkung des OpAmp wird die LTSpice Simulation aus
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Abbildung \ref{fig:opamp_gbwp_circuit} erneut genutzt. Nun wird jedoch nicht das GBWP des OpAmp
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variiert, sondern die offene Verstärkung. Abbildung \ref{fig:opamp_aol_sweep_2}
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@ -728,15 +766,13 @@ zeigt die Simulationsergebnisse auf.
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Wie beim GBWP
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ist hier ein starker Einfluss auf die Bandbreite zu erkennen, wenn die offene Verstärkung
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zu gering gewählt ist. So bricht die Bandbreite bereits ab einer Verstärkung von unter 10 000
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ein.
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Es ist jedoch keine Überhöhung oder Instabilität zu erkennen.
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Ungleich des GBWP ist so eine Begrenzung der Bandbreite durch eine zu kleine offene
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Verstärkung nicht detrimental für die Stabilität der Schaltung. Lediglich die Bandbreite
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selbst muss beachtet werden.
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ein, wobei keine Überhöhung oder Instabilität ersichtlich ist.
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Ungleich des GBWP ist eine solche Limitierung durch eine zu kleine offene
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Verstärkung nicht nachteilig für die Stabilität der Schaltung.
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\FloatBarrier
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Um sicher zu stellen dass die Stabilität der Schaltung auch bei variierenden parasitären Effekten gegeben ist,
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Um sicher zu stellen, dass die Stabilität der Schaltung auch bei variierenden parasitären Effekten gegeben ist,
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werden Simulationen mit variablem C1 und Cin (siehe Abbildung \ref{fig:opamp_gbwp_circuit}) durchgeführt.
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Die Ergebnisse hiervon sind in Abbildungen \ref{fig:opamp_gbwp_variation_result_1} und
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\ref{fig:opamp_gbwp_variation_result_2} dargestellt.
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@ -806,8 +842,9 @@ Hierfür werden zwei Möglichkeiten erprobt:
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stabil designt werden kann und alle Stufen außer die erste Stufe als reguläre
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Verstärker, nicht als TIV, ausgelegt werden können.
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Nachteilhaft sind die akkumulierenden Fehler der OpAmps, welche mit jeder
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zusätzlichen Stufe anwachsen.
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Nachteilhaft ist, dass die Fehler der OpAmps, vor allem
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die Eingangs-Offset-Spannung, zusammen addiert werden, und
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somit die Präzision verringern.
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\item[b)] \textbf{Eine Komposit-Schaltung von OpAmps:}
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Anstelle einzelne Stufen hintereinander zu schalten ist es ebenso möglich,
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@ -845,7 +882,7 @@ Die Arbeitsweise dieser Verschaltung ist wie folgt:
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TIV-Eingangsstrom und Masse generiert wird.
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\item Die Ausgangsspannung von U1 wird durch OpAmp U2 weiter verstärkt.
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U2 besitzt hierbei eine feste Verstärkung, welche durch den Widerstandsteiler Rx/Rx
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||||
U2 besitzt hierbei eine feste Verstärkung, welche durch den Widerstandsteiler R1/R2
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festgelegt wird.
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\item Der Ausgang von U2 wird über den Rückkoppelwiderstand an den TIV Ausgang angelegt.
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Hierdurch wird die Verstärkerschleife geschlossen.
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@ -926,8 +963,10 @@ Dieses Rauschen steigt somit sowohl mit größerer Eingangskapazität, als auch
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Mithilfe einer LTSpice-Simulation wird dieses Rauschverhalten genauer charakterisiert.
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Hierbei wird die in Abbildung \ref{fig:opamp_vin_noise_schematic} dargestellte Schaltung verwendet.
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Als OpAmp wird dabei der LTC6268-10 gewählt. Dies ist ein kommerziell erhältlicher OpAmp mit
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genügend GBWP und kleinen Eingangsleckströmen, um als TIV nutzbar zu sein.
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||||
Als OpAmp wird dabei der LTC6268-10 gewählt.
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Dieser OpAmp eignet sich durch sein hohes GBWP und geringe Leckströme gut
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für einen TIV, und wird aus diesem Grund als vorerste Auswahl eines beispielhaften
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OpAmps für die Simulationen genutzt.
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\begin{figure}[ht]
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\centering
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@ -951,7 +990,13 @@ und \ref{fig:opamp_vin_noise_cin} dargestellt.
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\caption[Rauschen in Abhängigkeit von $R_\mathrm{f}$]{
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\label{fig:opamp_vin_noise_rf}Rauschen in Abhängigkeit von $R_\mathrm{f}$.
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Zu erkennen ist die Abhängigkeit der gesamten Rauschamplitude
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vom Widerstand.}
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vom Widerstand. Die Form des Rauschens entsteht durch drei Effekte.
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Im unteren Frequenzbereich ist das Spannungsrausches des OpAmp der
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dominierende Effekt, welches bei steigender Frequenz abfällt.
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Das Plateu ist überwiegend durch das thermische Rauschen
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des Widerstandes bestimmt. Der Anstieg des Rauschens in höheren
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Frequenzen entsteht durch das Stromrauschen, welches
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proportional zur Frequenz wächst.}
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||||
\end{figure}
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||||
\begin{figure}[ht]
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@ -961,7 +1006,7 @@ und \ref{fig:opamp_vin_noise_cin} dargestellt.
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Deutlich zu erkennen ist eine starke Abhängigkeit des Rauschens von beiden Parametern.
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Die Eingangskapazität hat hierbei eine merkliche Auswirkung auf den frequenzabhängigen
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Teil des Rauschens, welcher ab ca. $\SI{100}{\hertz}$ bis $\SI{10}{\kilo\hertz}$
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Teil des Rauschens, welcher ab circa $\SI{100}{\hertz}$ bis $\SI{10}{\kilo\hertz}$
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anfängt zu dominieren.
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Bereits eine Kapazität von $\SI{10}{\pico\farad}$ erhöht das Rauschniveau merklich.
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Da die parasitäre Eingangskapazität stark vom physikalischen Schaltungsaufbau abhängig ist,
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