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\cleardoublepage
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\chapter{Revision des TIVs}
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In diesem Kapitel wird auf die Revision der Platine eingegangen.
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Diese Revision ist notwendig, um die Instabilität der ersten Version
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der Platine zu beheben, welche in Kapitel \ref{chap:v10_instability}
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gemessen wurde, da diese Instabilität einer Verwendung der Platine
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in einem echten IMS im Wege steht.
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\section{Diskussion der Fehlerquelle}
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In Kapitel \ref{chap:v10_instability} wurde eine Instabilität der
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Schaltung bei angeschlossenem IMS festgestellt.
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Zusätzlich hierzu wurden andere Effekte wie z.B. die Steigerung
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des Rauschniveaus bei angelegten externen Schaltungen festgestellt.
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Eine Vermutung ist, dass die Sensitivität des Schaltkreises auf externe
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Kapazitäten höher als erwartet ist. Das hierfür maßgebliche Bauteil
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ist der gewählte Operationsverstärker selbst, der {\em LTC6268-10}.
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Dieser Verstärker wurde wegen seiner hohen Geschwindigkeit gewählt
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(siehe Kapitel \ref{chap:v10_opamp_choice}),
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besitzt jedoch ein vergleichsweise hohes Eingangsspannungsrauschen, welches
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in Kombination mit einer erhöhten Eingangskapazität zu den beobachteten
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Effekten führen kann.
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Eine Simulation der Instabilität war nicht erfolgreich, da der simulierte
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Schaltkreis in LTSpice mit einem reelen Verstärkermodell keine Instabilitäten
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aufwies. Es ist somit zu vermuten, dass es sich um nicht akkurat modellierte Effekte
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des Verstärkers handelt.
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Eine händisch modifizierte Schaltung wird genutzt, um andere Verstärkungen sowie
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OpAmps als Prototypen zu testen. Aus diesem Experimenten wird geschlossen,
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dass das erhöhte Rauschlevel des LTC auch bei kleineren Verstärkungen auftritt.
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Zusätzlich wird bei anderen OpAmps keine Instabilität festgestellt.
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\section{Korrektur der Schaltung}
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Im folgenden Abschnitt werden die Änderung der Schaltung beschrieben, welche für
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die Revision vorgenommen werden.
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Da der erkannte Fehler vermutlich durch den Verstärker selbst verursacht wird,
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soll nun ein anderer OpAmp genutzt werden. Kapitel \ref{chap:v10_opamp_choice}
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listet andere Möglichkeiten auf. Da das Eingangsspannungsrauschen vermutlich
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an den Problemen teilnimmt, wird nun ein OpAmp mit möglichst geringem Rauschen
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gewählt, der {\em ADA4817}.
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Der {\em ADA4817} bietet mit einem Rauschlevel von nur $\SI{5}{\nano\volt\per\sqrt{\hertz}}$
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das geringste Spannungsrauschen der Auswahl. Dieser Verstärker hat jedoch
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ein zu geringes GBWP, um in einer einzelnen Stufe die volle Verstärkung
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von $\SI{1}{\giga\ohm}$ zu erreichen, wie in Kapitel \ref{chap:opamp_parasitics_gbwp} beschrieben.
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Somit soll eine kaskadierte Schaltung entsprechend Kapitel \ref{chap:opamp_cascade_explained}
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genutzt werden, um die notwendige Bandbreite erreichen zu können.
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Da die Abschirmung sowie die Reihenschaltung der Rückkoppelwiderstände der
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vorherigen Version beide als funktionsfähig befunden wurden, wird an diesen Teilen
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der Schaltung keine Änderung vorgenommen. Lediglich der OpAmp wird durch eine
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kaskadierte Schaltung des {\em ADA4817 } ersetzt.
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Abbildung \ref{fig:v11_tia_schematic} zeigt den geänderten Schaltkreis auf.
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Hierbei sind U2B und U2A die zwei ADA4817-OpAmps der kaskadierten Verschaltung.
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Widerstände R33 und R34 setzten hierbei die Verstärkung von U2A fest.
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U2B übernimmt den Rest der Verstärkung, wobei die Gesamtverstärkung nur durch
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die Rückkoppelwiderstände R15 bis R18 sowie den Rückkoppelteiler R14+R19
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festgelegt wird.
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Da viele der Widerstandswerte vom Rückkoppelwiderstand abhängig sind,
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und mehrere Varianten dieses Schaltkreises mit verschiedenen
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$R_f$ angefertigt werden, werden für diese Widerstände Platzhalter
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(``{\em Val?}'') eingetragen.
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\begin{figure}[htb]
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\centering
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\includegraphics[width=0.9\textwidth]{Auslegung/v1.1/tia_stage.png}
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\caption[Schaltkreis der Revision des
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Verstärkerteils des TIVs]{\label{fig:v11_tia_schematic}Schaltkreis der Revision des
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Verstärkerteils des TIVs.}
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\end{figure}
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\todo{Think about highlighting differences}
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Es ist bei einer kaskadierten Verschaltung gewünscht, so viel Verstärkung in die
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erste
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Stufe zu legen wie möglich, um das Rauschen zu minimieren und die Stabilität zu
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erhöhen. Zu viel Verstärkung in der ersten Stufe reduziert jedoch die Bandbreite.
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Die exakte Verteilung der Verstärkung hängt vom Systemverhalten ab
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und muss experimentell bestimmt werden.
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R9 und R32 erlauben das Umschalten der Schaltung von einer kaskadierten Schaltung
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mit beiden OpAmps im Rückkoppelpfad, hin zu einer normalen Reihenschaltung der
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Verstärkerstufen. Hierfür kann R9 bestückt und R32 ausgelassen werden. Dies dient
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zum experimentellen Vergleich der Kaskadenschaltung mit einer regulären Reihenschaltung.
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Die Rückkoppelwiderstände und Abschirmwiderstände (R19 bis 13, R15 bis 18, R20 bis 23),
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plus die anpassenden Spannungsteiler (R24, R14, R19) sind unverändert vom
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ersten Schaltungsdesign.
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Abbildung \ref{fig:v11_tia_pcb} zeigt die Auslegung des PCBs der Revision.
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Hierbei werden die vorherigen Konstruktionen für Rückkoppelpfad und Abschirmung der
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Widerstände beibehalten.
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Aus diesem Grund wird hierauf nicht mehr genauer eingegangen.
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\begin{figure}[hb]
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\centering
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\includegraphics[width=0.8\textwidth]{Auslegung/v1.1/tia_pcb.png}
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\caption{\label{fig:v11_tia_pcb}Auslegung des PCBs der Revision
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des TIVs}
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\end{figure}
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Die Kaskadenschaltung der zwei Verstärker ist um U2 herum gelegt. U2 ist
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ein sog. {\em Dual Package OpAmp}, d.h. es liegen zwei unabhängige
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ADA4817 im selben Paket vor. Dies ermöglicht eine möglichst kleine Auslegung
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des Rückkoppelpfades für die zweite Stufe des Verstärkers, welches für die Stabilität
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notwendig ist und weniger Störquellen einkoppelt.
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Der Vollständigkeit halber zeigt Abbildung \ref{fig:v11_pcb_3d_image} ein 3D-Modell
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der Revision der Platine. Die restlichen Schaltungsteile wurden nicht modifiziert,
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weshalb auf diese hier nicht mehr eingegangen wird.
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\begin{figure}[hb]
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\centering
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\includegraphics[width=0.9\textwidth]{Auslegung/v1.1/pcb_3d.png}
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\caption{\label{fig:v11_pcb_3d_image}3D-Modell der Revision des PCBs}
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\end{figure}
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\cleardoublepage
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\section{Vermessung der Revision}
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In diesem Kapitel wird die Revision der Platine
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vermessen und auf weitere Fehler überprüft.
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Es werden, wenn nicht anders beschrieben, dieselben Methoden wie aus Kapitel \ref{chap:measurements}
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genutzt. Wo angemessen, sollen Vergleiche mit der vorherigen Version gezogen werden.
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\subsection{Stabilität am IMS}
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\label{chap:v11_measurement_ims_stability}
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Es wird nun als allererstes die Stabilität an einer IMS-Röhre vermessen. Hierfür wird dieselbe
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Röhre wie in der Vermessung der ursprünglichen Version genutzt, an den Eingang des TIVs
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angeschlossen und vermessen. Hierbei wird die $\SI{47}{\mega\ohm}$ Variante genutzt.
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Im Falle der neuen Schaltung liegt nun die erwartete stabile, statische Ausgangsspannung
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bei $\SI{0}{\volt}$ mit einem akzeptablem Rauschen. Abbildung \ref{fig:v11_ims_noise} zeigt
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das Spektrum des Rauschens dieser Variante.
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\begin{figure}[hb]
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\centering
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\missingfigure{Add figure of with-IMS noise}
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\caption{\label{fig:v11_ims_noise}Rauschlevel der $\SI{47}{\mega\ohm}$ Variante mit angeschlossenem IMS.}
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\end{figure}
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Diese Messung bestätigt, dass diese Revision der Schaltung keine Oszillationen bei Anschluss einer IMS-Röhre
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aufweist. Der Fehler der ursprünglichen Version wurde somit erfolgreich behoben.
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\FloatBarrier
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\subsection[Linearität]{Untersuchung der Linearität}
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In diesem Abschnitt wird die Linearität der neuen Revision vermessen.
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Die Messung erfolgt hierbei mit denselben Messgeräten wie in Kapitel
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\ref{chap:v10_measurement_linearity}, d.~h. dem {\em Keithley 6221}
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sowie dem {\em Keysight 34461A}.
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Es wird jedoch durch die höhere
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Versorgungsspannung des ADA4817 ein größerer Eingangsstrombereich von
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$\SI{\pm3.5}{\nano\ampere}$ vermessen.
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Abbildung \ref{fig:v11_linearity} zeigt die vermessene Linearität von
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zwei verschiedenen Platinen der
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$\SI{47}{\mega\ohm}$-Variante.
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\begin{figure}[ht]
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\centering
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\includegraphics[scale=0.75]{datavis/V1_Measurements/V1.1-a1/47M_cap/linearity.png}
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\caption[Vermessung der Linearität der Revision,
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$\SI{47}{\mega\ohm}$-Variante]{\label{fig:v11_linearity}Vermessung der Linearität der zwei Platinen der $\SI{47}{\mega\ohm}$-Variante.
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Es ist ein konsistent lineares Verhalten zu erkennen, wobei der
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Verstärker eine maximale Ausgangsspannung von circa $\SI{\pm3.2}{\nano\ampere}$
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aufweist. }
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\end{figure}
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Zu sehen ist eine maximale Ausgangsspannung von circa $\SI{\pm3.2}{\volt}$, und
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somit ein Eingangsstrombereich von $\SI{\pm3.2}{\nano\ampere}$. Hierbei scheinen
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sich beide vermessenen Platinen gleich zu verhalten.
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\FloatBarrier
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Um eventuelle Fehler in der Linearität besser erkennen zu können wird zudem der Fehler
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der Messung aufgezeichnet, d.h. die Differenz zwischen der erwarteten und gemessenen
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Spannung. Dies ist in Abbildung \ref{fig:v11_linearity_error} aufgezeichnet.
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\begin{figure}[H]
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\centering
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\includegraphics[scale=0.75]{datavis/V1_Measurements/V1.1-a1/47M_cap/linearity_error.png}
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\caption[Fehler der Linearität,
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$\SI{47}{\mega\ohm}$-Variante]{\label{fig:v11_linearity_error}
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Fehler der Ausgangsspannung der zwei vermessenen $\SI{47}{\mega\ohm}$
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TIVs. Zu sehen sind nur leichte Abweichungen der Ausgangsspannung
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von höchstens $\SI{1.5}{\milli\volt}$, sowie einige Sprünge.
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}
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\end{figure}
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Deutlich zu erkennen ist eine sehr geringe Abweichung der Ausgangsspannung
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vom Sollwert von höchstens $\SI{1.5}{\milli\volt}$, wobei meistens
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eine Abweichung von besser als $\SI{\pm1}{\milli\volt}$ eingehalten wird.
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Dies stellt wesentlich kleinere Abweichungen als bei der ersten Version dar und
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ist somit eine wesentliche Verbesserung. Zu sehen sind ebenfalls einige kleine Sprünge
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in beiden vermessenen Platinen, $+\SI{0.7}{\milli\volt}$ bei etwa
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$\SI{-0.8}{\nano\ampere}$ sowie $+\SI{1}{\milli\volt}$ bei etwa $\SI{2}{\nano\ampere}$.
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Die genaue Ursache dieser Sprünge ist nicht bekannt. Die Amplitude der Sprünge stellt
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jedoch eine Änderung von nur 0.1\% dar, und ist somit akzeptabel.
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Insgesamt ist die Linearität des neuen Schaltkreises somit eine wesentliche Verbesserung
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im Vergleich zur ersten Version und ist mehr als Ausreichend für die
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hier gesetzten Zielparameter.
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\FloatBarrier
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\subsection[Bandbreite]{Untersuchung der Bandbreite}
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Um zu bestätigen, dass der neue Schaltkreis des TIVs eine ausreichende Bandbreite
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liefert, werden folgend die Übertragungsfunktionen der Revision vermessen.
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Es wird hierfür dieselbe Methode wie aus Kapitel \ref{chap:v10_measurement_bandwidth}
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genutzt. Abbildung \ref{fig:v11_measurement_bandwidth} zeigt die gemessenen Übertragungsfunktionen
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der zweiten Platinenversion, wobei mehrere Platinen mit variiertem Rückkoppelwiderstand
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aufgebaut wurden.
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\begin{figure}[hb]
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\centering
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\includegraphics[scale=0.8]{datavis/V1_Measurements/V1.1-a1/bandwidths.png}
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\caption[Messungen der Übertragungsfunktionen
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der Platinen der Revision]{\label{fig:v11_measurement_bandwidth}
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Messungen der Übertragungsfunktionen
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der Platinen der Revision. Zu erkennen
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ist die Abhängigkeit der Bandbreite vom Rückkoppelwiderstand.}
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\end{figure}
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Deutlich zu erkennen ist die gewünschte glatte Übertragungsfunktion bis hin zur Eckfrequenz.
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Hiernach fallen die Verstärkungen der Platinenvarianten jedoch unterschiedlich schnell ab.
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Alle Platinen bis auf die $\SI{47}{\mega\ohm}$ Variante weisen einen Abfall von circa
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-20dB/Dekade auf, welcher durch das RC-Verhalten der Rückkoppelwiderstände bestimmt wird.
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Die $\SI{47}{\mega\ohm}$ Variante weist jedoch einen Abfall von -40dB/Dekade auf, welches
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auf einen gedämpften Oszillator schließen lässt. Ebenfalls ist ein Knick in der
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$\SI{82}{\mega\ohm}$ Variante bei circa $\SI{300}{\kilo\hertz}$ zu erkennen und ein deutlicher
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Resonanz-Peak in der $\SI{120}{\mega\ohm}$ Variante bei $\SI{600}{\kilo\hertz}$.
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Diese Diskrepanzen stören das Verhalten der Übertragungsfunktion für die hier gesetzten
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Zielparameter nicht, da die beobachteten Frequenzen gänzlich oberhalb der Eckfrequenz
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des Filters
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von $\SI{30}{\kilo\hertz}$ liegen. Im Falle der $\SI{47}{\mega\ohm}$ ist der
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stärkere Abfall der Verstärkung sogar vorteilhaft.
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Eine Vermutung der Ursache dieser Resonanz ist der kaskadierte Aufbau des Verstärkers selbst,
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wobei das GBWP der ersten oder zweiten Stufe zu einer leichten Überhöhung der Bandbreite
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führen kann.
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Aus der Messung der Übertragungsfunktionen können nun die -3~dB-Punkte der Platinen
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entnommen werden. Diese sind in Tabelle \ref{table:v11_bandwidths} dargestellt.
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\begin{table}[hb]
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\centering
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\caption{\label{table:v11_bandwidths}-3~dB-Frequenzen des ungefilterten
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TIV-Ausgangs der Revision}
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\begin{tabular}{ |r|r|r| }
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\hline
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Widerstand & -3~dB Punk \\
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\hline
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$\SI{20}{\mega\ohm}$ & $\SI{97.556}{\kilo\hertz}$ \\
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$\SI{47}{\mega\ohm}$ & $\SI{54.747}{\kilo\hertz}$ \\
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$\SI{82}{\mega\ohm}$ & $\SI{32.283}{\kilo\hertz}$ \\
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$\SI{120}{\mega\ohm}$ & $\SI{26.923}{\kilo\hertz}$ \\
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\hline
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\end{tabular}
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\end{table}
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Im Vergleich zur ursprünglichen Version
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bieten die $\SI{20}{\mega\ohm}$ und $\SI{47}{\mega\ohm}$ Varianten der Platinen
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eine höhere Bandbreite als die Platinen der ursprünglichen Version, während die
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$\SI{120}{\mega\ohm}$ Variante eine niedrigere Bandbreite aufweist.
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Diese Diskrepanz liegt vermutlich ebenfalls am beobachteten Verhalten der Kaskadenschaltung
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und ist erneut im Falle der $\SI{47}{\mega\ohm}$ Variante von Vorteil.
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Abbildung \ref{fig:v11_comparison_bandwidth} zeigt einen direkten Vergleich der
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Bandbreiten der TIV-Stufen der vorherigen und neuen Revison für
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die $\SI{47}{\mega\ohm}$ Variante. Der steilere Abfall sowie die
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leicht höhere -3~dB-Frequenz der Revision
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ist hierbei deutlich zu erkennen.
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\begin{figure}[ht]
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\centering
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\includegraphics[scale=0.8]{datavis/V1_Measurements/revision_compare_bandwidth.png}
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\caption[Vergleich der Bandbreiten der
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$\SI{47}{\mega\ohm}$ Varianten von der alten und neuen Revision]{\label{fig:v11_comparison_bandwidth}Vergleich der Bandbreiten der
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|
$\SI{47}{\mega\ohm}$ Varianten von der alten und neuen Revision.}
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\end{figure}
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Die Filterstufe zwischen den Revisionen wurde nicht geändert,
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da das Filterverhalten bereits als ausreichend empfunden wurde.
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Somit wird hier nicht erneut darauf eingegangen.
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Zusammengefasst besitzen die Varianten der $\SI{82}{\mega\ohm}$ und
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$\SI{120}{\mega\ohm}$ eine zu geringe Bandbreite, während
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die $\SI{47}{\mega\ohm}$ und $\SI{20}{\mega\ohm}$ Varianten beide mehr als ausreichend
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Bandbreite besitzen. Die neue Revision der Platine erfüllt somit die Anforderungen.
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\clearpage
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\subsection{Rauschen}
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Folgend wird das Rauschen der Revision vermessen und mit der originalen Version
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verglichen. Es wird beschrieben ob und wie sich das Rauschverhalten geändert hat.
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Das Spektrum des Rauschens wird mit dem selben Aufbau aus Kapitel \ref{chap:v10_measurement_noise}
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vermessen. Abbildung \ref{fig:v11_measurement_noise} zeigt die Rauschspektren der Revision.
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\begin{figure}[ht]
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\centering
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\includegraphics[scale=0.8]{datavis/V1_Measurements/V1.1-a1/noises.png}
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\caption[Durchschnittliches Rauschspektrum der Platinen
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der Revision]{\label{fig:v11_measurement_noise}Durchschnittliches Rauschspektrum der Platinen
|
|
der Revision.
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Erkennbar ist die Abhängigkeit des Rauschlevels vom Rückkoppelwiderstand.
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Ebenfalls sind einige Frequenzen mit erhöhtem Rauschen erkennbar.}
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\end{figure}
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Wie in der ursprünglichen Version ist hier deutlich eine Abhängigkeit des Rauschlevels
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vom Rückkoppelwiderstand zu erkennen, wobei erneut ein kleinerer Widerstand
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ein höheres Rauschniveau einbringt.
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Zusätzlich ist die Verteilung des Rauschens merklich anders. Für alle Versionen
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scheint eine kleine Erhöhung um $\SI{30}{\kilo\hertz}$ zu liegen, wobei
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diese in der $\SI{47}{\mega\ohm}$ Variante merklich stärker ausfällt.
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Ebenso sind Spitzen im Rauschspektrum zu erkennen. Für $\SI{20}{\mega\ohm}$
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liegt eine deutliche Spitze bei $\SI{7}{\kilo\hertz}$ vor,
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für $\SI{47}{\mega\ohm}$ die Erhöhung bei $\SI{30}{\kilo\hertz}$ und für die
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$\SI{120}{\mega\ohm}$ Variante eine deutliche Erhöhung bei
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circa $\SI{700}{\kilo\hertz}$. Diese Erhöhungen des Rauschens liegen auf den
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gleichen Frequenzen wie die Resonanzen in der Bandbreite. Somit ist zu vermuten,
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dass die gleiche Ursache für beide Effekte zuständig ist.
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Abbildung \ref{fig:v11_v10_comparison_noise} zeigt den direkten
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Vergleich der ungefilterten Rauschspektren der originalen Platine und der
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Revision
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der $\SI{47}{\mega\ohm}$ Version des Schaltkreise.
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Trotz des kleineren Eingangsspannungsrauschens des ADA4817 liegt ein
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insgesamt leicht größeres Rauschniveau vor. Dies stimmt jedoch nur bei offenem
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Eingang. Das Rauschen der ursprünglichen Version mit dem LTC6268-10 vergrößert sich bei
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steigender Eingangskapazität, während das Rauschen der Revision
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kaum von der Eingangskapazität abhängt (siehe Kapitel \ref{chap:v11_measurement_ims_stability}).
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Unter realen Bedingungen ist somit das
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|
Rauschen der Revision besser.
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\begin{figure}[ht]
|
|
\centering
|
|
\includegraphics[scale=0.8]{datavis/V1_Measurements/revision_compare_noise.png}
|
|
\caption[Vergleich des Rauschspektrums
|
|
der Revision der $\SI{47}{\mega\ohm}$ Variante]{\label{fig:v11_v10_comparison_noise}Vergleich des Rauschspektrums
|
|
der Revision der $\SI{47}{\mega\ohm}$ Variante.}
|
|
\end{figure}
|
|
|
|
\FloatBarrier
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|
|
|
Abbildung \ref{fig:v11_measurement_noise_ch2} zeigt die Rauschspektren der
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gefilterten Ausgänge. Wie in der vorherigen Version ist zu erkennen, dass die
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Filterstufe das Rauschlevel deutlich und effektiv senkt.
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Die bereits identifizierten Erhöhungen im Rauschen werden, mit Ausnahme der
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|
Spitze des $\SI{20}{\mega\ohm}$ TIVs, herausgefiltert.
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|
\begin{figure}[ht]
|
|
\centering
|
|
\includegraphics[scale=0.8]{datavis/V1_Measurements/V1.1-a1/noises_ch2.png}
|
|
\caption[Rauschspektren des
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|
gefilterten Ausgangs der Revision des TIVs]{\label{fig:v11_measurement_noise_ch2}Rauschspektren des
|
|
gefilterten Ausgangs der Revision des TIVs.
|
|
Wie bei der ersten Platine ist die Filterung des Rauschens durch die Filterstufe ab $\SI{30}{\kilo\hertz}$
|
|
erkennbar.}
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|
\end{figure}
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|
Die RMS-Werte der Rauschlevel für den ungefilterten und gefilterten Ausgang
|
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sind in Tabelle \ref{table:v11_noise_table} aufgelistet. Dort ist deutlich
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zu erkennen, dass die Filterstufe das Rauschen merklich verringert, da der
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|
ADA4817 mehr Rauschen in den höheren Frequenzen besitzt als der vorherig
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|
genutzte LTC6268-10.
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\begin{table}[H]
|
|
\centering
|
|
\caption{\label{table:v11_noise_table}AC-RMS-Spannungen des Rauschens der Platinen}
|
|
\begin{tabular}{ |r|r|r|r| }
|
|
\hline
|
|
Widerstand & Rauschen des
|
|
& Rauschen des & Eingangsbezogenes \\
|
|
& ungefilterten Ausgangs & gefilterten Ausgangs & Rauschen \\
|
|
\hline
|
|
$\SI{20}{\mega\ohm}$ & $\SI{20.831}{\milli\volt}$ & $\SI{6.331}{\milli\volt}$ & $\SI{6.331}{\pico\ampere}$ \\
|
|
$\SI{47}{\mega\ohm}$ & $\SI{7.251}{\milli\volt}$ & $\SI{3.898}{\milli\volt}$ & $\SI{3.898}{\pico\ampere}$ \\
|
|
$\SI{82}{\mega\ohm}$ & $\SI{16.853}{\milli\volt}$ & $\SI{3.270}{\milli\volt}$ & $\SI{3.270}{\pico\ampere}$ \\
|
|
$\SI{120}{\mega\ohm}$ & $\SI{16.751}{\milli\volt}$ & $\SI{3.123}{\milli\volt}$ & $\SI{3.123}{\pico\ampere}$ \\
|
|
\hline
|
|
\end{tabular}
|
|
\end{table}
|
|
|
|
Insgesamt ist somit das Rauschen der Revision des TIVs nutzbar.
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Zwar ist das Rauschen im Vergleich zur ursprünglichen Version geringfügig erhöht, jedoch
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bieten alle Versionen der Schaltung mit Ausnahme des $\SI{20}{\mega\ohm}$ TIVs
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ein akzeptabel geringes Rauschen.
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\FloatBarrier
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\subsection{Konsistenz des Schaltkreises}
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In diesem Abschnitt wird darauf eingegangen, wie wiederholbar
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der Aufbau der Revision der Platine ist.
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Ein wichtiger Aspekt des in dieser Arbeit entwickelten TIVs ist
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der reproduzierbare Aufbau ohne größere manuelle Abstimmungen der
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Abschirmung oder anderer Komponenten.
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Um dies zu belegen, wird eine zweite Platine der $\SI{47}{\mega\ohm}$
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Variante hergestellt. Diese Platine wird nicht experimentell abgestimmt,
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sondern mit denselben Komponentenwerten verlötet wie die Platine,
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welche bereits vermessen wurde. Das gewollte Verhalten ist nun, dass
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diese Kopie dasselbe Verhalten aufweist wie die original vermessene Platine.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[scale=0.8]{datavis/V1_Measurements/V1.1-a1/bandwidth_consistency.png}
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\caption[Vergleich der Bandbreiten
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zweier identischer TIV-Platinen]{\label{fig:v11_bandwidth_consistency_check}Vergleich der Bandbreiten
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zweier identischer TIV-Platinen.}
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\end{figure}
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Abbildung \ref{fig:v11_bandwidth_consistency_check} zeigt die Bandbreiten der originalen
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Platine und der Kopie im direkten Vergleich. Es ist zu erkennen, dass eine leichte
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Diskrepanz der Bandbreiten um die Eckfrequenz herum vorliegt. Diese beträgt
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jedoch nur circa 2 dB und liegt in einem Bereich, der durch den nachfolgenden
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Filter herausgefiltert wird. Für den relevanten Bereich bis $\SI{30}{\kilo\hertz}$
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sind beide TIVs jedoch nahezu identisch.
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Das Verhalten der TIVs scheint somit eine gute Konsistenz aufzuweisen.
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Es ist somit vermutlich nicht notwendig,
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die Platinen nach der Anfertigung noch weiter
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abzustimmen.
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\FloatBarrier
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\subsection{Einfluss der Kaskadenschaltung}
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In diesem Abschnitt wird die Kaskadenschaltung der zwei ADA4817 genauer
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untersucht, um die beste Abstimmung der zwei OpAmps zu finden.
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\subsubsection{Filterung der zweiten Stufe}
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Als erster Punkt wird untersucht, ob ein zusätzlicher Tiefpassfilter durch
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Einbringung einer Kapazität mit dem Rückkoppelpfad der zweiten Stufe
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von Vorteil ist. Diese Filterung könnte theoretisch Rauschen in der ersten
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Stufe abfangen.
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Hierfür wird eine $\SI{47}{\mega\ohm}$-Variante
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modifiziert indem eine Kapazität parallel zu Widerstand R34
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(siehe Abbildung \ref{fig:v11_tia_schematic}) eingebracht wird. Diese Kapazität ist
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so ausgelegt, dass sie die Verstärkung der zweiten Stufe ab circa $\SI{60}{\kilo\hertz}$
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absenkt.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[scale=0.8]{datavis/V1_Measurements/V1.1-a1/midcap_bandwidth_effect.png}
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\caption[Einfluss eines Tiefpassfilters in
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der zweiten Stufe des kaskadierten TIVs auf die Übertragungsfunktion]{
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\label{fig:v11_midcap_bandwidth}Einfluss eines Tiefpassfilters in
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der zweiten Stufe des kaskadierten TIVs auf die Übertragungsfunktion.
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Zu erkennen ist die Verschärfung des Abfalls in der Bandbreite bei
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genutztem Tiefpassfilter.}
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\end{figure}
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Abbildung \ref{fig:v11_midcap_bandwidth} zeigt die Ergebnisse der Messung
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der Bandbreite. Deutlich zu erkennen ist ein stärkerer Abfall der Bandbreite
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sowie ein schärferer Knick
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in der Version mit Tiefpassfilter. Dies ist generell von Vorteil.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[scale=0.8]{datavis/V1_Measurements/V1.1-a1/midcap_noise_influence.png}
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\caption[Einfluss eines Tiefpassfilters in
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der zweiten Stufe des kaskadierten TIVs auf das Rauschspektrum]{
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\label{fig:v11_midcap_noise}Einfluss eines Tiefpassfilters in
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der zweiten Stufe des kaskadierten TIVs auf das Rauschspektrum.
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Zu erkennen ist die geänderte Verteilung des Rauschens bei Nutzen
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des Filters.}
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\end{figure}
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Abbildung \ref{fig:v11_midcap_noise} zeigt die aufgenommenen Rauschspektren.
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Hier zeigt sich, dass die Einführung eines Tiefpassfilters in die zweite Stufe
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eine negative Auswirkung auf das Rauschen hat, da das Rauschen in den unteren
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Frequenzen höher ist. Zwar weist die Version ohne Tiefpassfilter in den höheren
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Frequenzen stärkeres Rauschen auf, dieses wird jedoch von der nachfolgenden
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Filterstufe entfernt.
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Da die Bandbreite beider Versionen ausreichend ist und die Variante
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ohne Tiefpassfilter ein niedrigeres Rauschen aufwies, ist somit keine Filterung
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in der zweiten Stufe von Vorteil.
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\FloatBarrier
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\subsubsection{Einfluss der Verstärkungsverteilung}
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In diesem Kapitel soll nun untersucht werden, welche Verteilung
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der Verstärkungen zwischen erster und zweiter Stufe am besten ist.
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Die Verstärkung der zweiten Stufe kann arbiträr über den Widerstandsteiler
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R33/R34 (siehe Bild \ref{fig:v11_tia_schematic}) gesetzt werden.
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Hierfür wird in einer Messreihe ein TIV der $\SI{47}{\mega\ohm}$ Variante
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wiederholt auf eine neue Stufenverstärkung eingestellt und vermessen.
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Gemessen werden die Bandbreite sowie das Rauschen der Schaltung, mit
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den gleichen Messsystemen wie in den vorherigen Messungen (siehe Kapitel
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\ref{chap:v10_measurement_bandwidth} und \ref{chap:v10_measurement_noise}).
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[scale=0.8]{datavis/V1_Measurements/V1.1-a1/CascadeSeries/bandwidths.png}
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\caption[Übertragungsfunktionen eines
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$\SI{47}{\mega\ohm}$ TIVs mit varriierter Verstärkung der zweiten
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Stufe der Kaskade]{
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\label{fig:v11_cascade_bandwidths}Übertragungsfunktionen eines
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|
$\SI{47}{\mega\ohm}$ TIVs mit varriierter Verstärkung der zweiten
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|
Stufe der Kaskade. Erkennbar ist ein starker Einfluss auf die
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Bandbreite.}
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\end{figure}
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Abbildung \ref{fig:v11_cascade_bandwidths} zeigt die Übertragungsfunktionen
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der getesteten Varianten.
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Deutlich zu erkennen ist die Abhängigkeit der Grenzfrequenz von der Verteilung
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der Verstärkung, wobei eine stärkere Verstärkung in der zweiten Stufe die
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Grenzfrequenz der gesamten Schaltung nach oben verschiebt. Entsprechend
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Kapitel \ref{chap:opamp_aol_limit_explained} und
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\ref{chap:opamp_cascade_explained} lässt dies darauf schließen,
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dass die Bandbreite der $\SI{47}{\mega\ohm}$
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durch die offene Verstärkung des OpAmps limitiert ist
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und nicht durch das GBWP oder die Rückkoppelwiderstände. Dies ist von Vorteil, da sich
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hierdurch die Bandbreite der Schaltung durch Umverteilung der Verstärkung beliebig einstellen
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lässt, ohne hierbei die Stabilität des Schaltkreises zu gefährden.
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Generell ist nur die Einhaltung der Zielparameter von -3~dB bei $\SI{30}{\kilo\hertz}$
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wichtig. Höhere Bandbreiten werden durch die Filterstufe entfernt.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[scale=0.8]{datavis/V1_Measurements/V1.1-a1/CascadeSeries/noises.png}
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|
\caption[Rauschspektren eines
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|
$\SI{47}{\mega\ohm}$ TIVs mit varriierter Verstärkung der zweiten
|
|
Stufe der Kaskade]{\label{fig:v11_cascade_noises}Rauschspektren eines
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|
$\SI{47}{\mega\ohm}$ TIVs mit varriierter Verstärkung der zweiten
|
|
Stufe der Kaskade.}
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\end{figure}
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Abbildung \ref{fig:v11_cascade_noises} zeigt zusätzlich die aufgenommenen
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Rauschspektren der
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verschieden eingestellten Stufen. Hierbei ist eine starke Abhängigkeit des
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Rauschens von der Verteilung zu beobachten, wobei eine höhere Verstärkung
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der zweiten Stufe mit wesentich höherem Rauschen verbunden ist.
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Das höhere Rauschen scheint mit der höheren Bandbreite in Verbindung zu stehen,
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da in den niedrigen Frequenzen alle TIV-Varianten das gleiche Rauschen aufweisen,
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und die einzelnen Rauschlevel entsprechend der Bandbreite des jeweiligen TIVs
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abknicken.
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Somit ist bestätigt, dass die Verteilung der Verstärkungen der TIV-Stufen ein wichtiger
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Paramter ist. Generell soll die Verstärkung der ersten Stufe so groß wie möglich gehalten
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werden, d.h. die zweite Stufe so klein wie möglich, um das Rauschen zu vermindern.
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\cleardoublepage
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\section{Messung an einem IMS}
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Mit der Funktionalität des erstellten TIVs bestätigt, wird nun eine
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Messung an einem aktivem IMS durchgeführt.
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Hierbei soll das Auflösungsvermögen sowie das Rauschniveau des neu
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erstellten TIVs mit dem Verhalten des vorherig genutzten Verstärkers
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verglichen werden.
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Anhand der bereits durchgeführten Messungen wird der $\SI{47}{\mega\ohm}$
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TIV als Verstärker für dieses Experiment genutzt. Dieser besitzt
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das niedrigste Rauschen bei der gewollten Bandbreite von $\SI{30}{\kilo\hertz}$,
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und ist somit die beste Auswahl.
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Das genutzte IMS-System ist vom Typ ???\todo{Ask Moritz which IMS it was},
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welches bereits durch vorherige Messungen im Labor charakterisiert wurde
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und somit eine gut verstandene Platform dar stellt.
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Zum Vergleich wird der bestehende Verstärker, der {\em GemiTIV},
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genutzt. Dieser ist auf eine vergleichbare Bandbreite von
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circa $\SI{25}{\kilo\hertz}$ eingestellt.
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Es werden insgesamt vier Messungen durchgeführt, zwei als
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Referenz mit dem bestehendem Verstärker und zwei mit dem neu
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erstellten TIV. Für jeden Verstärker wird eine Messung
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mit zehnfacher Mittlung zur Reduktion des Rauschens und eine
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Messung ohne Mittlung durchgeführt. Da die Verstärker
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leicht unterschiedliche DC-Offsets und Verstärkungen besitzen,
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wird bei den gemessenen Spektren der DC-Anteil entfernt und
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auf die Amplitude des Peaks normalisiert.
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Die aufgenommenen
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Spektren sind in Abbildungen \ref{fig:v11_real_meas_noavg}
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und \ref{fig:v11_real_meas_avg} dargestellt.
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\begin{figure}[htb]
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\centering
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\includegraphics[scale=0.8]{datavis/IMS Measurements/averaged_compare.png}
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\caption[Ergebnisse der gemittelten Messung am IMS]{
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\label{fig:v11_real_meas_avg}
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Ergebnisse der gemittelten Messungen der zwei Verstärker
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im Vergleich, normalisiert auf die gleiche Peak-Höhe.
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Zu erkennen ist eine sehr gute Übereinstimmung der
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Messergebnisse und vergleichbares Rauschen. Die Peak-Form
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ist bei beiden TIVs fast exakt gleich.
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}
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\end{figure}
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|
\begin{figure}[htb]
|
|
\centering
|
|
\includegraphics[scale=0.8]{datavis/IMS Measurements/raw_compare.png}
|
|
\caption[Ergebnisse der ungemittelten Messung am IMS]{
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|
\label{fig:v11_real_meas_noavg}
|
|
Ergebnisse der ungemittelten Messungen der zwei Verstärker
|
|
im Vergleich, normalisiert auf die gleiche Peak-Höhe.
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In dieser Messung lässt sich das Rauschen besser vergleichen.
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Hierbei ist zu erkennen dass der neu erstellte TIV ein insgesamt
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kleineres Rauschen hat.
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}
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\end{figure}
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\FloatBarrier
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Zu erkennen ist die gute Übereinstimmung der Messungen.
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Die für die Datenauswertung relevanten Formen der
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Gauss-Peaks werden vom neuen TIV gut dargestellt, es
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sind keine Verzerrungen im Vergleich zum bestehenden
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Verstärker zu erkennen.
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Bezüglich des Rauschens weist der neu erstellte TIV eine
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kleinere Amplitude auf, wobei anzumerken ist, dass
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die mechanische Schwingung des Aperturgitters innerhalb des
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IMS merklich zum Rauschen beitragen kann.
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Somit ist bewiesen, dass der hier erstellte
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TIV erfolgreich in einem echten IMS-System genutzt werden kann,
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und hierbei vergleichbar gute Messergebnisse liefert
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wie die bestehenden Systeme.
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\clearpage
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\section{Erprobung einer schnellen Variante}
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Die in Kapitel \ref{chap:tia_design_goals} festgelegten Ziele
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sind für einen bestimmten Typ von IMS geeignet. Es gibt jedoch
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andere Arten von IMS, welche schnellere Messungen benötigen, so
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z.~B. dem Hike-IMS.
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Dieses System benötigt Bandbreiten von $\SI{150}{\kilo\hertz}$, mit
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einem maximalen Eingangssignal von $\SI{10}{\nano\ampere}$.
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Aus diesem Grund wird im folgenden eine Variante des TIV-Schaltkreises
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erprobt, welche auf diese Parameter eingestellt ist. Hierfür
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wird als Rückkoppelwiderstand ein Wert von $\SI{2.4}{\mega\ohm}$
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genutzt. Zusätzlich wird der Ausgangsfilters auf eine Grenzfrequenz
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von $\SI{150}{\kilo\hertz}$ eingestellt.
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Vermessen werden Bandbreite und Rauschen mit den gleichen Methodiken
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wie in den vorherigen Kapiteln (vgl. Kapitel \ref{chap:v10_measurement_bandwidth}
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und Kapitel \ref{chap:v10_measurement_noise}). Abbildungen \ref{fig:v24_bandwidth}
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und \ref{fig:v24_noise} zeigen die Messwerte auf.
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\begin{figure}[ht]
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\centering
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\includegraphics[scale=0.8]{datavis/V1_Measurements/V1.1-a1/2M4/bandwidths.png}
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|
\caption[Bandbreite der $\SI{2.4}{\mega\hertz}$-Variante]{
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\label{fig:v24_bandwidth}
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Bandbreite der $\SI{2.4}{\mega\hertz}$-Variante. Aufgezeichnet sind
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die Bandbreiten des ungefilteren und gefilterten Ausgangs.
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Zu erkennen ist ein flacher Frequenzgang bis circa $\SI{100}{\kilo\hertz}$,
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ab welchem eine Überhöhung der Bandbreite erkennbar ist.
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}
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|
\end{figure}
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|
|
|
Zu erkennen ist ein flacher Frequenzgang bis circa $\SI{100}{\kilo\hertz}$, mit
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einer darauf folgenden Instabilität, mit einem Peak um $\SI{500}{\kilo\hertz}$ herum.
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Diese Instabilität lässt darauf schließen, dass das GBWP der OpAmps ein limitierender
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Faktor ist, entsprechend Kapitel \ref{chap:opamp_parasitics_gbwp}.
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Der gefilterte Ausgang ist jedoch in seinem gesamten Arbeitsbereich flach, und somit nutzbar.
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\begin{figure}[ht]
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|
\centering
|
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\includegraphics[scale=0.8]{datavis/V1_Measurements/V1.1-a1/2M4/noises.png}
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|
\caption[Rauschspektrum der $\SI{2.4}{\mega\hertz}$-Variante]{
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\label{fig:v24_noise}
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Rauschspektrum der $\SI{2.4}{\mega\hertz}$-Variante. Aufgezeichnet sind
|
|
die Spektren des ungefilteren und gefilterten Ausgangs.
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|
Zu erkennen ist ein sehr geringes Rauschen bis hin zu
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$\SI{100}{\kilo\hertz}$, ab welchem Punkt das Rauschen stark
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ansteigt.
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|
}
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|
\end{figure}
|
|
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|
Das Rauschspektrum der erstellten Variante ist ebenfalls sehr gut für den
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Einsatz an einem IMS geeignet.
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Das Rauschlevel ist mit durchschnittlich $\SI{8}{\micro\volt\per\sqrt{\hertz}}$
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bis zur Filter-Grenzfrequenz sehr niedrig. Die in der Bandbreite erkennbare Instabilität ist
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ebenso im Rauschen zu erkennen, da ab $\SI{100}{\kilo\hertz}$ das Rauschen stark ansteigt.
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Dies wird jedoch effektiv vom Ausgangsfilter heraus gefiltert, und beeinträchtigt
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somit nicht die Messung.
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Insgesamt ist die erstellte Variante sehr gut für die Nutzung an schnelleren IMS-Systemen
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geeignet, da sie ein niedriges Rauschen und stabile Bandbreite anbietet.
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Bei weiterer Feineinstellung des TIVs ist zudem zu erwarten, dass die Instabilität
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korrigiert werden kann, um noch höhere Bandbreiten bei gleicher Verstärkung erreichen
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zu können.
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Eine Messung an einem echten IMS-System war durch technische Probleme
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unabhängig vom TIV nicht möglich.
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\clearpage
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\section{Fazit}
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Die Revision korrigiert erfolgreich die Instabilität, welche in der ersten Version
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des in dieser Arbeit erstellten TIVs festgestellt wurde.
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In den restlichen Parametern schneidet sie vergleichbar gut wie die erste Version ab.
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Zudem lässt sich durch die korrekte Einstellung der Verstärkungsverteilung der kaskadierten
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Stufe die Bandbreite des Schaltkreises arbiträr limitieren, was eine zusätzliche Rauschreduktion
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ermöglicht. In der Messung am echten IMS konnte bestätigt werden, dass der TIV
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Messwerte mit gleicher Qualität wie bestehende Systeme liefern kann.
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Zusammengefasst wurde somit bestätigt, dass erfolgreich ein TIV für die IMS entwickelt
|
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wurde. |